Hier ging es zum ersten Mal für Jackie Chan in die USA. Obwohl " Rumble in the Bronx " immer noch ein Hongkongwerk ist, so merkt man doch, dass es nicht nur dafür ausgelegt wurde, sondern dass man ein größeres Publikum damit ansprechen wollte. Im Hintergrund wirkten doch einige Amis mit und das tut dem Film wirklich gut. Ich bin absolut kein Fan von Jackie´s sonstigen Klamaukfilmen, ich kann mit diesem dämlichen Humor einfach nichts anfangen. Regisseur Stanley Tong drehte auch später mit Jackie den Film " First Strike ", hier übernahm er noch zusätzlich die Rolle des Stunt Coordinators. Der Dreh für den nicht mal 90 minütigen Film dauerte sehr lange, da Jackie sich mal wieder den Hachsen brach und auch noch andere Verletzungen hinzuzog. Aber die ganzen Schmerzen lohnten sich für Jackie. In seinem Heimatland, sowie in den USA wurde der Film ein Hit und öffnete ihm die Pforte nach Hollywood. Bald dürfen wir uns auf " Rush Hour 3 " in unseren Kinos freuen.
Story:
Keung (Jackie Chan) reist in die USA, um bei seinem Onkel Bill (Bill Tung) Urlaub zu machen. Bill ist gerade dabei seinen Laden in der Bronx an die schüchterne Elaine (Anita Mui) zu verkaufen. Leider gerät Keung bald mit der Motorradgang um den Bandenchef Tony (Marc Akerstream) aneinander. Die wollen Keung bald ans Leder und obendrauf mischt bald noch die Mafia mit. Bei einem schief gegangen Deal verschwinden die Diamanten der Mafia und bald herrscht Krieg in der Bronx. Selbst die Motorradgang verkommt zur Nebensache, denn Keung ist mal wieder mittendrin und muss sich mit beiden Parteien herumschlagen.
Storymäßig sieht es hier sehr düster aus. Um nicht nur mit Lückenfüller zwischen der großartigen Action darzustehen, gibt es den geplatzten Deal mit der Mafia. Doch ansonsten ist da nichts mehr. Tong führt hier noch einige Charaktere ein, um das Ganze etwas zu vertuschen. Sowie die hübsche Elaine, welche aber vom Pech verfolgt wird. Zu Anfang könnte man denken, dass sich Keung in Elaine verliebt, doch dem ist nicht so, das stellt aber auch die einzige überraschende Wendung des Films dar. Nebenbei kümmert sich Keung noch um den behinderten Bruder des Gangmitgliedes Nancy (Francoise Yip), in die sich Keung dann letztenendes auch verguckt. Die Lovestory darf ja bei solchen Filmen quasi nicht fehlen. Trotz einger guten Elemente kommt hier kaum Spannung auf. Das Tempo ist zwar irre hoch, langweilig wird einem dabei bestimmt nicht, aber man kann sich den Verlauf des Filmes auch selbst zusammenreihmen.
Aber wer braucht schon eine Story, wenn es alle paar Minuten ordentlich kracht. Hier setzt es Hiebe bis der Arzt kommt, Jackie zweckentfremdet wieder allerlei Gegenstände um sich die großen Gegnerhorden vom Hals zu halten. Zum Teil muss er sich mit Dutzenden von Gegnern auf einmal prügeln. Die spektakulären Moves fallen auch deutlich härter aus als in den Hongkongfilmen und ganz besonders ernster. Dieser nervige Klamauk entfällt hier fast komplett. Ab und an gibt es noch ein paar Ansätze, aber es bleibt alles im erträglichen Rahmen. Jackie gefällt mir ernster viel besser. Der Humor funktioniert hier insgesamt recht gut. Manchmal übertreibt man es zwar ein bisschen, doch das Grinsen kann man sich nicht verkneifen. Auch bei den Sachschäden wird nicht gegeizt. Ganze Häuser, massenhaft Autos und Inventar wird hier zerlegt. Diese Zerstörungsorgie macht einfach Spass, zudem die irrwitzigen Verfolgungsjagden, in denen Jackie vor seinen Verfolgern fliehen muss. Die furiosen Stunts erledigte er im Alleingang und davon gibt es hier Viele. Im Finale wird dann die halbe Bronx plattgemacht, nur fehlt mir hier ein Endkampf. Jackie darf sich während des Films zwar ordentlich prügeln, aber ich finde so etwas gehört zu einem richtig guten Actionfilm einfach dazu.
Jackie Chan ist zwar kein Edelmime, doch es geht auch ohne die dummen Grimassen und zwar meiner Ansicht nach wesentlich besser. Auch seine Kampfeinlagen sind härter, haben aber nicht vom spektakulären Aussehen verloren. Die Darstellerige macht auch einen guten Job. Anita Mui und Francoise Yip sind wirklich niedlich und auch für Marc Akerstream kommen bald Sympathien auf.
Fazit:
Es geht auch ohne diesen Hongkongklamauk, wie Jackie Chan hier zum ersten Mal beweist. Die Story ist leider ein kleines Nichts, daher muss man auf Spannung komplett verzichten, dafür ist das Tempo irre hoch. Die Action hat es auch in sich. Prügeleien am laufenden Band, plus schicke Zerstörungsorgien. Die Darsteller machen alle einen guten Job, Kulisse und Score sind genauso zu loben. " Rumble in the Bronx " ist fast rundum gelungen. Hirn ausschalten und staunen.