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1978 starben über 900 Menschen bei einem Massenmord der Sekte von Jim Jones in Guyana, was sich bis heute nachhaltig auf die Horrorfilmwelt auswirkt. Thriller über dubiose Sekten oder Kulte resultieren aus dem Reiz der Manipulation, der Gehirnwäsche psychisch schwacher Mitglieder und den beschwörenden Sätzen eines zumeist charismatischen Anführers. Klar, dass Produzent Jason Blum diesbezüglich eher auf die Zeit nach der Herrschaft setzt, um einmal mehr böse Dämonen in Erscheinung treten zu lassen.

Ein Reporterteam um Maggie (Jessica Alba) macht sich auf nach Heaven's Veil, wo vor 25 Jahren knapp 50 Menschen durch Massensuizid starben. Sarah (Lily Rabe) überlebte seinerzeit als Kleinkind und kehrt nun zurück an den Tatort, um die komplette Wahrheit herauszufinden und verloren gegangenes Filmmaterial zu finden. Kurz nach Fund eines Tapes verschwindet ein Crewmitglied spurlos...

Regisseur Phil Joanou setzt bei seinem finsteren Treiben stark auf die düstere Optik mit schwachen Kontrasten und ausgeblichenen Farben, was teilweise zur bedrückenden Atmosphäre beiträgt. Auch das gefundene Filmmaterial schürt jene Grundstimmung, zumal kaum eine Wackelkamera auszumachen ist und auch hier die Farbgebung mit minimalen Filmmaterialfehlern überzeugt. Jedoch kommt die Geschichte kaum dagegen an.

Die Figurenzeichnungen fallen überaus schwach aus, es gibt keinen wirklichen Sympathieträger und es wird schnell klar, dass es sich im Groben um Reinkarnation handelt, da die Seelen in die Körper der Filmcrew schlüpfen, während ein Video nach dem anderen gesichtet wird. Einige Rückblicke sind durchaus interessant und offenbaren einige Hintergründe zur Sekte, andere fallen zu klischeebeladen aus und langweilen eher, wodurch sich ein ausgesprochen unausgegorener Gesamteindruck ergibt.

Dieser wird durch das etwas holprige Ende verstärkt, denn einerseits kommt ein kleiner Twist eher unerwartet, anderweitig ist von vornherein klar, was mit Menschen geschehen dürfte, die sich mit Okkultem beschäftigen, einschließlich Geisterbeschwörung.
Sonderliche Effekte kommen kaum zum Einsatz. Hier und da tauchen Schattengestalten auf Videoaufnahmen auf und es gibt einen geringen Bodycount, welcher nicht mehr als ein Ertränken, ein Erschlagen und einen Stich im Hals beinhaltet. FSK16 ist da absolut angemessen.

Darstellerisch wird halbwegs solide Kost geboten, obgleich sich hier niemand überarbeitet. Handwerklich ist wenig auszusetzen, die Optik gerät eher überdurchschnittlich. Dennoch will sich bei alledem kaum Suspense einstellen, da ähnliche Abläufe schon weitaus mitreißender zu verfolgen waren und die potentielle Bedrohung durch den Sektenguru zu wenig ausgeschöpft wird, wogegen etwaige dämonische Erscheinungen austauschbar daherkommen.
Nichts, was sonderlich lange im Gedächtnis haften wird.
4 von 10

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