Nach fünfzehn Jahren rechnet wohl kaum jemand mit einer Fortsetzung und es dürfte wohl einer Laune von Ben Stiller zu verdanken sein, endlich mal wieder die Sau rauszulassen, egal wie wenig Sinn dahinter steckt. „Zoolander No. 2“ punktet nicht gerade mit überzeugenden Gags, doch die vielen Cameos auszumachen, gestaltet die Sache halbwegs unterhaltsam.
Als Justin Biber (himself) ermordet wird, wittert Ermittlerin Valentina (Penélope Cruz) einen Zusammenhang mit dem ehemaligen Model Derek Zoolander (Ben Stiller). In Rom treffen er und sein Kumpel Hansel (Owen Wilson) nach vielen Jahren wieder aufeinander und müssen gemeinsam in der Modewelt ermitteln, um dem gefährlichen Mugato (Will Ferrell) das Handwerk zu legen…
Ging der erste Teil noch so halbwegs als Seitenhieb auf die abgehobene Modewelt durch, wirken hier viele Anspielungen auf verlorenem Posten. Gags wiederholen sich, Pointen zünden nur selten und obgleich alles herrlich übersteigert bunt gestaltet wurde, bleiben wirklich mutige Vorstöße aus. Manche Momente sind so zwar so dumm, dass sie schon wieder gut sind (glimpflich ausgegangener Unfall mit sich überschlagenden Porsche), manche jedoch regelrecht plump, wie die Begehung eines Gefängnisses, was letztlich an „Schweigen der Lämmer“ angelehnt ist.
Die unzähligen Gastauftritte sind hingegen eine Nummer für sich, obgleich nicht alle zünden (Susan Boyle, John Malkovich). Neben einigen bekannten Persönlichkeiten aus der Modewelt (Naomi Campbell, Kate Moss, Tommy Hilfiger) überzeugt Sting in einer eher ernsten Rolle und auch Kiefer Sutherland performt mit aller Seriosität, was gegen Ende noch für einen leichten Schmunzler sorgt. Wirklich herausragend ist jedoch der Gastauftritt von Benedict Cumberbatch als androgynes Model „All“, welcher mithilfe des tollen Make-ups zu den Höhepunkten des infantilen Treibens zählt.
Ansonsten sind die meisten Kalauer auf eher niedrigem Niveau angesiedelt, das Erzähltempo ist immerhin recht flott, doch die Story dient eigentlich nur dazu, eine Hirnrissigkeit an die nächste zu heften. Penélope Cruz und Ariana Grande taugen recht gut als Hingucker, mit nackten Tatsachen darf man natürlich zu keiner Zeit rechnen.
Am Ende ist der Streifen eine völlig unnötige Fortsetzung, die einen insgesamt harmlosen Jux bietet, eine Menge Overacting und etwa eine Handvoll Gags mit treffsicherer Pointe.
Als Persiflage auf High Fashion nur bedingt tauglich, als grotesker Krimi schon eher, - vorausgesetzt, man vermag dem sinnfreiem Treiben mit Promisuche etwas abzugewinnen.
5 von 10