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Söldner Wade Wilson unterzieht sich einer experimentellen Behandlung durch zwielichtige Gestalten. Darauf hoffend, von seiner Krebserkrankung geheilt zu werden, endet er erst als Versuchskaninchen, dann aber als mit speziellen Fähigkeiten ausgestatteter Antiheld. Denn war Wade auch vor dieser Transformation schon kein klassischer Held, so haben seine erlangten Superkräfte an dieser Tatsache nichts geändert. Und so clownert sich Ryan Reynolds durch eine weitere Comicverfilmung, wieder ein Charakter aus dem Hause Marvel. Wobei sich dieser hier von den meisten Einträgen ins MCU abhebt, kommt „Deadpool“ doch um einiges flapsiger daher, sowohl visuell als auch sprachlich.

Was die Sache aber nicht erwachsener macht. Es wird eben geflucht, gibt ein bisschen Schweinkram hier, ein bisschen politisch unkorrekt da und obendrein ist es etwas blutiger als bei der Hauptfilmserie des Verlags. Im Kern erzählt der von Tim Miller inszenierte Film dennoch einfach mal wieder eine Entstehungsgeschichte, reichert sie aber eben mit den Möglichkeiten einer höheren Freigabe an und versucht durch die nicht chronologische Erzählweise, etwas mehr Dynamik reinzubringen. Immerhin erhöht das doch etwas den Spaßfaktor und immer wieder trifft der Witz mal. Seien es generell die Kommentare, die auch mal durch die Vierte Wand brechen, die Anspielungen auf andere Werke der (Comic-)Filmwelt mitsamt dem Bewusstsein um verschiedene Besetzungen oder hier und da visueller Humor.
Das Geplapper gehört zur Figur, ist klar, daher schwadroniert und witzelt Wade auch in einer Tour. Das ist eine Weile lang ganz unterhaltsam, kann aber irgendwann auch leicht auf die Nerven gehen. Denn im erzählerischen Kern bietet „Deadpool“ nun wirklich nicht viel und ist letztlich ein typisches Vehikel für Ryan Reynolds, der das spielt, was er auch sonst meist spielt. Nur eben mit Maske. Auf Seiten der Schurken hat man mit den von Ed Skrein und Gina Carano verkörperten Schurken eine ziemlich öde Gegenseite parat, die recht schnell vergessen ist. Der Rest ist Mittel zum Zweck oder zum Witz, muss als Pointenfläche herhalten oder darf die Titelfigur bei ihren Witzen unterstützen. Und Stan Lee arbeitet mal im Nachtclub.
Action gibt es natürlich auch, diese ist solide über den Film verteilt und flott inszeniert, zum Ende hin mit dem üblichen CGI-Einsatz. Immerhin suppt es hier auch mal etwas und so wirkt „Deadpool“ wenigstens nicht so klinisch sauber wie viele Genrekollegen.

„Deadpool“ erzählt  mal wieder eine Originstory, nur eben mit einer höheren Freigabe und Metawitzen. Das macht bis zu einem gewissen Punkt Spaß, aber da es Ryan Reynolds ist, denkt der Film nicht daran, dass es auch mal zu viel sein könnte. Ausgestattet mit blassen Schurken verläuft das zotige Dauergesabbel auch mal im Sand, bietet aber letztlich eine solide-unterhaltsame Comicverfilmung mit im Marvel-Einheitsbrei gerne genommenen Absurditäten.

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