Review zu „Gods of Egypt“ (2016)
In diesem Film geht es um die Allianz eines jungen Meisterdiebs und dem vom Thron beraubten und im Exil lebenden Gott Horus, die die Freundin des Meisterdiebs aus dem Jenseits befreien wollen und Rache an dem Gott Set nehmen wollen.
Vorweg kann ich sagen, dass mir der Film gefallen und mich unterhalten hat, auch wenn der Film eklatante Schwächen aufweist.
Im Endeffekt versucht der Film, die ägyptische Mythologie mit einer generischen, halbgaren Rache- – sowie einer Liebesgeschichte in einem abgefahrenen Fantasy-Action-Quatsch zu verarbeiten. Die Story arbeitet sich von Station zu Station / Location zu Location durch. Dabei sind die Charaktere eben auch sehr eindimensional ausgelegt, die den stellenweise namhaften Schauspielern wenig Raum für Entfaltung bietet. Der aus „Game of Thrones“ bekannte Nicolaj Coster-Waldau spielt hier eigentlich einen Charakter, der seinem GOT-Alter-Ego Jamie Lannister gleich kommt. Gerard Butler scheint wohl mit seiner Antagonisten-Rolle den meisten Spaß gehabt zu haben. Die anderen Rollen sind eben eigentlich nur eindimensionale Plot-Devices. Man kann auch über das klassische „Whitewashing“ diskutieren, weil alle ägyptische Rollen von „Nicht-Ägyptern“ gespielt werden.
Es gibt in der Sparte „Fantasy-Action“ genug Filme, die definitiv besser oder gleich gut sind als dieser hier – egal ob es die beiden 300-Filme, Kampf der Titanen, Zorn der Titanen, Krieg der Götter oder auch andere Filme wie Dracula Untold sind.
Story, Handlung, Charaktere sind eben sehr generisch und stellenweise unfreiwillig komisch – man nimmt sich stellenweise zu ernst, um als ernster Film ernst genommen zu werden.
Die Action und die Spezialeffekte sind eben das einzige, was diesem unterdurchschnittlichen Film etwas Gutes geben und von der Story und der Handlung etwas ablenken, aber nicht darüber täuschen können, dass alles trotz eines Budgets von 140 Millionen Dollar sehr künstlich aussieht.
Der Film geht damit klar als „Fantasy-Action-Trash-Sause“ mit einem extremen Effekt-Overkill durch, der auf jeden Fall zu lang, aber ganz sicher so schlecht ist, dass er wieder gut ist und mich unterhalten hat. Darüberhinaus erinnert er mich daran, den ähnlich chaotischen „The Huntsmen: Winters War“ definitiv von der Wertung her nach unten zu korrigieren.
UPDATE nach dem Heimkinorelease:
Im Vergleich zu anderen Filmen aus 2016, die ich mit 5/10 bewertet habe, darunter „The Huntsmen & The Ice Queen“ muss ich sagen, dass mir Gods of Egypt definitiv besser gefällt, unterhaltsamer ist und vor allem keine kapitalen Fehler im Marketing und des Drehbuchs gemacht hat Hier wird der Zuschauer nicht vollkommen gespoilert in den Film geworfen und wird im Film nicht unbedingt für dumm verkauft.
„Gods of Egypt“ bekommt von mir nun 6/10 Punkte !