Cypher (2002)

Text enthält Spoiler.

Ein Mann, der jemand anderes sein wird, als man das am Anfang des Filmes denkt, agiert als Doppelagent bei erst einer und dann einer anderen großen Datenfirma. Zu Beginn geriert er sich etwas trottelhaft, und man versteht nicht ganz, wieso die eine Firma, namentlich Digicore, Mr. Unbedarft zu so einer doch etwas verantwortungsvollen und schwer berechenbaren Tätigkeit heranzieht. Immerhin gelingt es dem Film dadurch, den Zuschauer auf die große Überraschung vorzubreiten, daß es sich bei - zu diesem Zeitpunkt noch - Morgan Sullivan und dann aber auch Jack Thursby sicherlich doch um jemanden handeln wird, der eventuell sein eigenes Spiel spielen könnte. Nun ja. Dann passiert etwas, und eigentlich passiert auch nichts, denn Morgan Sullijack Thursby sitzt auf Kongressen herum und sendet still vor sich hin hochgeheime Rednerinformationen. Dann passiert noch irgendetwas und die Gesundheitsbeamtin vom ersten Kongreß taucht in anderer Funktion erneut auf und im "Vault" ist es finster.
Am Ende fliegt der Hubschrauber, der doch ganz nett anzusehen ist, davon und die vermeintliche Gesundheitsbeamtin sitzt auf einem Segelboot und küßt einen Superreichling, der so geizig ist, daß er sich zwar eine chique Fliegersonnenbrille aber leider keinen Rasierapparat leisten kann.

Fazit: Der Inhalt des Films ist ebenso verwirrend und sinnleer wie meine obstehende Beschreibung.
Was der Film allerdings gut einfängt, ist die Stimmung. Die Farben verblassen alle zu einem kalten Silbergrau, Landschaft gibt es nur dort, wo ein kleiner Akte-X-Effekt erzielt werden soll und ein bißchen ums Segelboot drumrum und vielleicht ist der Rasierer auch nur versehentlich ins Meer gefallen.
Auch die vermeintliche Gesundheitsbeamtin mit ihrem mystisch-fernöstlichen-Chinese-Top-Secret-Special-Agent Charme ist gut eingefangen und zeigt mal wieder die üblich gewordene Hardcore-femmefatale-frigide-aber-dann-doch-liebend-treu-sei-Tante, und das ist ja ein immer gern gesehenes und rezipiertes Motiv.
Nochmal zurück zur Stärke des Films, der Stimmung, die ist weit besser ausgearbeitet als bsp. die nicht ganz unähnliche Darstellung von Atmosphäre bei "Solaris" mit G.C.

Ja, insgesamt sind vielleicht 5-6 Punkte ganz angemessen, weil er, wie gesagt, ganz gut eine trostlose Atmosphäre herüberbringt und auch nicht unbedingt als so langweilig anzusehen ist.