Review

Ganz typischer Gerichtsthriller...16.11.2017

Keanu Reeves hat hier die richtige Rolle gewählt. Als Anwalt mit Pokerface darf er den ganzen Film über kaum eine Miene verziehen, da sonst herauskäme, was wir alle wissen, nachdem die ersten Minuten des Films vergangen sind...und wie ja bekannt ist, macht Herr Reeves am besten dann gute Miene zum bösen Spiel, wenn keinerlei Gesichtsakrobatik notwendig ist. Nun, das Thema des Gerichtsprozesses samt fantastischen Wendungen ist im US-Kino seit ehedem präsent. Immer wieder sehen wir phantastische Rechtsverdreher sich dem üblen System entgegenstemmen, erleben die Auswahl der Geschworenen, sehen Zeugen sich auf dem Zeugenstuhl winden und dann, am Ende, den Verteidiger gewinnen.

So ist es auch hier, und wenngleich der Film durch verfälschte Rückblenden versucht, seine Thematik absichtlich undurchschaubar zu machen, so ist der Mordfall bald geklärt. Nicht der Sohn hat den Vater getötet, auch nicht die schmählich behandelte und betrogene Gattin...ganz andere sind verdächtig, können aber nicht belangt werden. Tja, da hat die Staatsanwaltschaft versagt - wie immer.

Und der Film macht wenig falsch dabei, aber leider auch wenig richtig. Eine knappe Handvoll Schauplätze, zumeist der Gerichtssaal, Jim Belushi verschwendet, Spannung anfangs vorhanden, aber durch zu dröge Gerichtsszenen dann leider nicht aufrecht erhalten...hier wäre durchaus mehr drin gewesen, doch man bekommt genau das, was zu erwarten ist, wenn man 2017 einen Gerichtsthriller guckt. Die Zeit der Reißer aus der Feder von Grisham ist eben vorbei, hier daher nur besserer Durchschnitt, somit knappe 6/10.

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