Von mehreren Gesichtspunkten her logische Fortsetzung zum The Monkey King, die bereits in dessen Kinolaufzeit von Februar 2014 als und der dortigen Absehbarkeit des Zuspruchs durch das Publikum angekündigt wurde. Finanzielle Sicherheit für das Nachfolgeprojekt durch die im Vergleich zu Hollywood noch gemäßigten Kosten von etwa 60 Mio. USD, bei einem ca. das Dreifache umfassenden Einspiel als wahrscheinlich der erste Auslöser für den Entscheid. Dazu noch das Vorhandensein einer Vorlage, Wu Cheng'en's klassischer und von Generation zu Generation weitergereichter „Der rebellische Affe. Die Reise nach dem Westen“ - Roman, der weitaus genügend Material für Mehr ergibt. Und das Bestehen eines bereits eingestellten Drehteams, allen voran der Weiterführung von Soi Cheang als Regisseur, sowie der Erfahrungen aus dem Vorgänger, was insgesamt ein vergleichsweise schnelles Arbeiten und zwei Jahre darauf pünktlich seine Vorstellung erneut zum Chinesischen Neujahr, der Blütezeit der derlei Blockbuster- und Familienprojekte, des lockenden Kommerzes und Konsums ermöglicht:
Auf der Flucht vor einem Tiger befreit der reisende Mönch Xuanzhang [ William Feng ] den Affenkönig Sun Wukong [ Aaron Kwok ], der bis dato zur Strafe für den Aufruhr im Himmelspalast vom Himmelskaiser Buddha unter einem Gebirge aus den fünf Elementen Wasser, Feuer, Holz, Erde und Metall begraben wurde. Dabei erfüllt sich auch eine Prophezeiung, soll Sun doch von nun an im Auftrag der Goddess of Mercy [ Kelly Chen ] den Gelehrten auf der Suche nach wertvollen Schriftstücken begleiten und beschützen; was er eigentlich nicht will, sich der göttlichen Fügung allerdings auch nicht erwehren kann. Bald wächst die kleine Truppe auf vier Personen an, kommen noch der muskulöse Halbdämon Sha Wujing [ Him Lo ] und Zhu Bajie [ Xiao Shenyang ], eine Mischung aus Mensch und Schwein als ebenso bestrafte Würdenträger und nunmehrige Begleiter hinzu. Allerdings braucht der Mönch auch jede Unterstützung, die er kriegen kann, wird er doch von Whte Bone Spirit [ Gong Li ] für ihre Unsterblichkeit benötigt, während sie bis dato die heranwachsende Bevölkerung eines persischen Königs [ Kris Phillips ] dezimiert.
Dabei galt es in der Vorbereitung nur einige kleinere Hindernisse auszuräumen, sprang doch der frühere Hauptdarsteller Donnie Yen aufgrund der Strapazen vor allem in der Maske, wegen anderer Projekte und allgemein aus Interesse gegenüber Neuem schnell von der Fortsetzung ab. Auch weitere Schauspieler wie die gewünschte Wiederholung der Rolle von Chow Yun-fat und einer neuen Figur verkörpert durch Louis Koo erfüllten sich in der weiteren Fundamentatierung der Herangehensweise nicht. Man behalf sich mit einem Trick, wurde für die Titelrolle des Sun Wukong ganz einfach Aaron Kwok, trotz seiner früheren Verkörperung als Bull Demon King und damit direkter Gegenspieler des Monkey King besetzt. Eine erst überraschende Wahl, die letztlich allerdings positiv, gar nicht störend ausfällt und zudem zur auch veränderten Dramaturgie von dort zu hier am Passenden ist.
Die nächsten Kapitel der Geschichte durchforstend, die im Grunde nur episodenweise für den Film und ansonsten eher für langlebige Serien angebracht und dort auch oft und viel beliebt umgesetzt ist, wählt man hier eine vergleichsweise düstere Betrachtung, die tatsächlich auch auf der Erde und nicht nur über den Wolken und in anderen Sphären des Himmels und der Lüfte schwebt. Die Reise steht im Vordergrund und muss Schritt für Schritt, Fuß vor Fuß vollzogen werden, anstatt man in Sekundenbruchteile von einem Firmament zum anderen fliegt. Gleichzeitig ist die emotionale und die narrative Fallhöhe höher, was sich vor allem aus fortwährenden Missverständnissen ergibt, in der der Eine mehr sieht als die Anderen, und für dieses Wissen gleichzeitig bestraft wird, obwohl theoretisch das Lob und der Dank winkt.
Ein bisschen ausruhen tut man sich auf diesem einem Kniff des Skriptes allerdings schon, wird der Kampf zwischen der Außenwelt der Dämonen und der Reisenden und auch der Innenwelt, des zusammen gewürfelten und noch nicht zusammen geschweißten Quartetts bestimmt drei-, viermal hervorgebracht, ohne dass sich daraus erst Veränderungen ergeben. Wichtig ist aber, dass der Film, der anfangs als heilloses Effektspektakel mit mehr oder minder gelungenen Umsetzung dessen startet, so schnell seine Basis findet und diese auch beibehält. Die Themenwahl ist allgemein verständlich, ist die zugrundeliegende Folklore basierend auf dem Roman zwar auch in der westlichen Hemisphäre ein Begriff, wenn auch sicher nicht oft durchackert, hierfür allerdings auch nicht erforderlich. Festhalten kann man sich an allgemein verständlichen Märchen, in denen es auch um die Erhaltung oder Durchsetzung des Guten gegen die ewig währenden Attacken des Bösen und um die Verbreitung von 'richtig' im Sinne von 'edel', 'ehrbar', 'anständig' in Fragen der Moral und Sitte geht. Die Überschneidung zu Fabeln und deren Vermenschlichungen von Tieren bzw. den Transformationen von Mensch zu Tier und zurück, gerade was auch durch das Erscheinungsbild (die falsche Schlange, das lustige dicke Schwein etc.) angeht, hilft ebenso für das Verständnis, welches dann problemlos gleichauf mit amerikanischen Bearbeitungen wie etwa dem Maleficient (2014) oder einem Into the Woods (2014) liegt.
Im Grunde schlägt man sowieso das Hollywood - Kino mit den eigenen Tricks. Fantasywelten, die unserer gar nicht so unähnlich, aber dennoch lieber zu durchwandern, in den nächtlichen Träumen ebenso wie als Wunsch bei Tageslicht, beim Hinwegträumen in eine andere und bessere Zeit und einen anderen und besseren Ort zu sehen sind. Reine wunderbare Vorstellungskraft, die hier nicht gänzlich und nicht immer, aber mit dem richtigen Versuch dafür, vielleicht gar etwas zuviel Aufwand und Pomp zu finden ist. Das Quartet im Mittelpunkt des Weges hat mit dem einfach gestrickten Mönch einen Schwachpunkt, der allerdings durch die drei anderen Figuren, ihre Darsteller und die Spielfreude samt einiger erfreulich einfacher Humoristik die Identifikation für Jung und Alt, für Klein und Groß, für (fast) die gesamte Familie ist.