Der legitime Nachfolger von Black Hawk Down...18.07.2016
Im Jahr 2012 schützen sechs Söldner, Exsoldaten verschiedener Einheiten, einen nicht offiziellen CIA-Stützpunkt in Libyen. Während des Besuchs des US-Botschafters in der Stadt wird dessen Domizil von nicht näher benannten Arabern überrannt. Leider ist niemand anderes vor Ort als die sechs tapferen Söldner...und diese müssen sich nun, zusammen mit ein paar Einheimischen, dem großen Ansturm auf den Stützpunkt erwehren, was nicht alle lebend überstehen.
Michael Bay kann einfach echte Männerfilme drehen, nach denen der alte Actionkinofreund im Moment ja furchtbar hungert. Natürlich muß auch hier die US-Flagge in Fetzen geschossen werden, natürlich gibt es fragwürdige Textzeilen, aber mal ganz offen gefragt: wen interessiert das angesichts eines Kriegsfilms, der mit dermaßen viel Wumms inszeniert ist? Hier stimmt bis auf das Ende wirklich alles...schon die erste halbe Stunde wird mit superspannenden kleinen Bodyguardmissionen gefüllt, anhand derer man die sechs Figuren näher beleuchtet. Und dann geht es in die vollen, angetrieben vom treibenden Hans-Zimmer-Sound. Stets übersichtlich, wunderbar unhektisch werden die Gefechte in Szene gesetzt, vor allem auch die völlig verworrene Lage. Man weiß genauso wenig wie die Söldner, wer nun Freund und Feind ist.
Es geht hier ohne Pause zur Sache, Frauen haben nur Nebenrollen, die Männer sind auf sich gestellt, verlassen, vom Nachschub abgeschnitten...und da das alles eine wahre Geschichte ist, wirkt es nur noch umso ernsthafter. Einprägsame Sequenzen gibt es zu sehen, beispielsweise den Flug von Mörsergranaten oder nächtliche Leuchtspurgefechte...erfreulich ist auch, daß Bay sich nicht im Zeigen von Wunden suhlt, sondern diese kurz als das zeigt, was sie sind, bevor man sich wieder dem Gefecht zuwendet. Darstellerisch alles in Ordnung, es kämpfen bärtige Amis gegen bärtige Araber, und am Ende sehen wir dann unweigerlich nochmal die US-Flagge im Pool treibend...Hauptsache, man hat gewonnen. Als Actionfilm famos, und den Patriotismus muß man einfach in Kauf nehmen. Wer zahlt, schafft an, das gilt auch im Kinobusiness...9/10.