Review

Endlich! Nach dem eher enttäuschenden ersten und zweiten Teil der Reihe geht es scheinbar aufwärts!
Der Film beginnt gleich recht vielversprechend: In einem Dorf wird von einem maskierten Mann ein unschuldiger grundlos enthauptet. Zeuge der Tat ist unser Held: Nemuri Kyoshiro. Als er den Tatort betritt wird er sofort von den restlichen Einwohnern des Dorfes als Mörder verdächtigt. Durch die Demonstration seines Schwertes stellt er jedoch klar, das er nicht der Mörder sein kann, da bei der Tat eine andere Klinge verwendet wurde.
Die Anfangshandlung bleibt auch weiterhin, ganz im Gegensatz zu den zwei Vorgängerfilmen, erholend rasant. In der nächst größeren Stadt macht Kyoshiro schnell den wahren Mörder ausfindig. In einem Gespräch mit ihm und dessen Lakaien stellt sich dieser als Sammler seltener Schwerter heraus, die er scheinbar an den unschuldigen Bewohnern des Vorortes vergangener Nacht testet. Auch an Kyoshiros Schwert entwickelt er großes interesse.
Mit bereits aus Teil 1 u. 2 gewohnter vorlauter und selbstbewusster Zunge provoziert Kyoshiro den Mann und stellt sich eindeutig auf die Seite der Dorfbewohner. Sein Kontrahent ist jedoch nicht irgendwer, sondern einer der unehelichen Kinder des Shoguns, dessen machtbesessene Mutter plant den Shogun und alle seine Nachfolgen zu ermorden, um ihren Sohn, den Schwertsammler, auf den Thron zu bringen.

Was macht diesen Teil besser als die Vorgänger? Von einem hervorragendem Film kann hier immer noch nicht gesprochen werden und auch die Qualität der Okami-Reihe wird mit dem dritten Teil noch nicht erreicht.
Die Vorgängerfilme zeichneten sich durch eine mehr als plätschernde Handlung aus, die einfach nicht voran kam. Auch bot weder Teil 1 noch 2 einen, der langweiligen Vorhandlung angemessenen, spannenden Showdown. Die wenigen Kämpfe aus Teil 1 u. 2 waren zudem kurz gesagt schlecht. Schlecht choreographiert, schlecht vertont und unspektakulär gedreht. Zudem meist maßlos übertrieben. Vor allem fiel eins besonders negativ auf: Der Held tritt allein gegen 30-50 Männer an und säbelt sie um wie Grashalme. Bis man aber jeden einzelnen der Feinde schließlich tot sah, gab es nicht einen einzigen Bluttropfen zu finden. Nicht einmal an der Klinge des Schwertes konnte man etwas rotes ausmachen. Zudem waren die Kämpfe oft mies vertont: Schreie, Schläge und das klirrende Aufeinandertreffen von Schwertern musste leider oft der Fantasie entspringen. „Blutgeil“? Nein! – Hier stellt sich einfach nur die Frage des Realismus, welcher sehr unter solchen Kampfszenen leidet. - Wenn in einer fünfminütigen Sequenz 40 Menschen von ein und dem selben (Super?-)Mann mit einem Schwert (!) ins Jenseits befördert werden und man sieht nicht einen Bluttropfen, Ist der Kampf ganz einfach nicht glaubhaft. Der Unterhaltungsfaktor mal ganz außen vor gelassen.
Ist dann noch die Handlung öde, ist der Film nicht gut. So einfach.

Genug schlechtes über Teil 1 u. 2. All das trifft auf den dritten Teil „Full Circle Killing“ nicht mehr zu, oder zumindest sehr viel begrenzter. Hier erfordert der Mittelteil zwar durchaus wieder eine längere Phase der Aufmerksamkeit, dennoch ist deutlich der rote Faden im Handlungsstrang zu finden, was die Story wesentlich interessanter macht. Zudem wurde auch im Mittelteil immer mal wieder eine Actionszene eingeschoben, die für gekonnte Abwechslung sorgt. Die Kampfszenen selbst sind deutlich besser choreographiert und der mangelnde Realismus ist auch nicht mehr zu beklagen. Auf Bluteffekte und angemessene Vertonung wurde hier nicht verzichtet! Zwar entpuppt sich der Film keinesfalls als Splatterorgie wie so manch ein Teil von „Okami“, dennoch macht es so einfach viel mehr Spaß die Kämpfe zu verfolgen.
Wie Teil 1 u. 2 ist die Inszenierung jedoch manchmal leider etwas „kleinspurig“. Die Kulissen sehen teilweise aus, wie in einem besseren Theaterstück und einige Aktionen der Schauspieler erinnern stark an ein solches. Einiges wird manchmal einfach zu stark „nur angedeutet“, als das es für einen Film angemessen wäre. Dieser Kritikpunkt zieht die Wertung noch etwas nach unten. Trotz der deutlich besseren Kämpfe ist das Optimum, wie z.b. In Okami 1, 2 & 5 noch nicht erreicht. – Da ist noch mehr rauszuholen.

Tummelten Teil 1 u. 2 noch im Bereich von 3-4 Punkten herum gebe ich diesem Film erst ein mal 6 Punkte mit einem kleinen Plus dahinter, der auf eine anhaltende Steigerung für die kommenden Teile hoffen lässt.
Insgesamt kann ich den Film für ein einmaliges Ansehen durchaus empfehlen.

Fazit also 6 / 10 mit einem wohlwollenden Gefühl.

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