Review

Review zu „Zoomania“ (2016)

Zoomania ist der aktuellste und 55. Film aus dem Hause Walt Disney Animation Studios, die uns auch die letzten Jahre mit unter anderem „Ralph Reichts“ ; „Frozen“ und „Baymax“ den Bereich der Animationsfilme mit einer großen und vielfältigen Filmpalette bereichert haben. Mit „Zoomania“ betritt man nun den Bereich einer klassischen Buddy-Cop-Komödie und Kriminalfilms. Dem Titel nach zu urteilen hat sich das Studio für das Setting der Tierwelt entschieden und lässt die Tiere hier wie Menschen agieren.

Im Film selbst geht es um die junge Häsin Judy Hopps, die schon seit Kindheitstagen träumt, in Zoomania einer Polizistenkarriere nachzugehen. Dieser Traum wird wahr, aber zuerst muss sie Knöllchen verteilen, bis sie durch Zufall mit einem großen Fall das Verschwinden von mehreren Raubtieren aufklären darf und feststellen muss, dass dahinter eine große Verschwörung steckt. Zufälligerweise wird der Fuchs Nick Wild ihr Partner wider willen.

„Wenn sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen …“ Ist eine klassische Redewendung, die für das ungleiche Team sinnbildlich steht. Das Team aus Fuchs (Raubtier) und Hase (Beutetier) sowie die komplette Gesellschaft der „menschlichen“ Tiere in Zoomania ist quasi eine Parabel auf unsere derzeitigen gesellschaftlichen Rassenkonflikte und damit verbundene Vorurteile. Die Welt von Zoomania mit ihren ganzen unterschiedlichen Distrikten und Vororten spiegeln unterschiedliche Lebensräume von unterschiedlichen Tieren mit sehr viel Liebe zum Detail wieder. Wenn man Tiere wie Menschen verkaufen möchte ist es natürlich wichtig, ob die Aktionen und die gesagten Worte auch mit dem vergleichbar ist, was menschlich ist. Natürlich tappt der Film hier in die Klischeefalle und manch ein Charakter ist eben für die Story genretypisch ausgelegt worden.

Zoomania vertritt mit dem Holzhammer eine klare, platte, leicht verdauliche Meinung zum Rassenkonflikt. Ob der Film Stellung hätte beziehen müssen ist eine berechtigte Fragen, die man nur sehr ambivalent beantworten kann. Im Hinblick darauf, dass der Film als Unterhaltung für Kinder dienen soll – den Erwachsenen von morgen, die auch die gemeinsame Zukunft untereinander miteinander gestalten werden – ist diese Message wichtig genug und natürlich so verdaulich verpackt, dass die Kleinen nicht unter- bzw. überfordert werden.

Der Plot selbst bietet witzige und auch actionreiche Momente, die stellenweise auch Referenzen an andere Filme und Serien darstellen – „Der Pate“ oder auch „Breaking Bad“ kann man hier nennen – und die bereits im Trailer gezeigte Sequenz um das Faultier in der KFZ-Zulassungsstelle kann schonmal „flashen“. Zusammen mit dem gut funktionierenden und ungleichen Team aus Fuchs und Hase bietet der Film alles, was eine unterhaltsame, genretypische Buddy-Cop-Actionkomödie braucht. Und damit auch dieses Jahr bis heute (Review geschrieben am 4.9.16) weltweit so viele Menschen unterschiedlichster Generationen angesprochen, dass man ein Einspielergebnis von über einer Milliarde US-Dollar realisieren konnte. Ob bei der guten Kritik am Film auch am Ende ein Academy Award drin ist – mal schauen, die Nominierung ist aber sicher !

„Zoomania“ bekommt von mir 9/10 Punkte.

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