Review

Großvater DeNiro zeigt seinem Enkel Efron das Leben...07.01.2018

Kurz nach dem Tod seiner Frau bittet der im wahrsten Sinne des Wortes rüstige Großvater Dick seinen Enkel Jason, ihn nach Boca Raton zu fahren. Jason macht das nicht gerne, steht doch seine Hochzeit vor der Tür, die ihm die Partnerschaft einer Anwaltskanzlei sichern wird. Die Reise von Opa und Enkel indes läuft anders als geplant. Man nimmt einen Umweg über Daytona Beach, wo gerade Spring Break gefeiert wird. Und hier erkennen wir den wahren Zweck der Reise...Opa will endlich wieder Sex, vor allem aber verhindern, daß sein Enkel sein Leben verschwendet und die falsche Frau heiratet. Einige Begebnisse später ist dann das ultrakitschige Happy-End zu sehen.

Zunächst: „dirty“ ist hier vor allem die Sprache, es geht sehr vulgär zur Sache, was aus meiner Sicht recht aufgesetzt wird. DeNiro spielt irgendwie eine Sammlung aus all seinen Figuren, da seine Rolle auch alle möglichen Facetten haben soll...der Mann hat nicht nur seinen Sohn vernachlässigt, sondern war auch beim Militär, was natürlich keiner weiß, was aber zu allerhand Klamauk beiträgt. Und genau das ist dieser Film: Klamauk. Jede Gelegenheit für einen noch so flachen Witz wird genutzt, wobei natürlich viele nicht zünden und auch viele Szenen einfach zu übertrieben sind. Die Figuren des Films sind vollkommene Klischees, es tun alle mit: der übertriebene Schwule, die rallige Araberin, die sich selbst findende Exfreundin aus der Jugendzeit, ein ausgeflippter Drogenhändler mit besten Bedingungen zur Polizei...das soll wohl für Heiterkeit sorgen, ruft nach einiger Zeit aber eher Ermüdung hervor.

Auch die Szenen des Films wirken so, als habe man wahllos Dinge aneinander gereiht, um sie dann abhaken zu können. Saufwettbewerb, Sportwettbewerb, Ausnüchterung in der Zelle, Kneipenschlägerei...man ist sich sogar nicht für ein bißchen Scherze über Pädophilie zu schade. Und so hat der gesamte Film einen unguten Beigeschmack, was schade ist, denn manche Szenen sind wirklich witzig – vor allem die, die eher bodenständig daherkommen. Fies aber ist das Happy-End, was wieder einmal das Hohelied der US-Kernzelle singt...die gute Familie, die immer zusammenhält, wo immer alle heiraten und sofort Kinder bekommen müssen, egal, ob man sich lieber seiner Karriere widmen, Umweltaktivistin oder was auch immer machen will – am Ende wird geheiratet, getauft, gefeiert. Finde ich angesichts des Themas des Films sehr heimtückisch, und so gibt es in Summe für den manchmal viel zu derben Spaß auch nur 5/10.

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