An der Westfront liefern sich 1917 Engländer und Deutsche Grabenkämpfe mit hohen Verlusten. Eine englische Einheit verschlägt es nach einem Gasangriff in eine menschenleere Gegend, in der sie einen deutschen Graben besetzen. Die drei Franzosen, die darin noch leben, werden erschossen, bzw, einer von ihnen gefangen genommen. Der Letzte warnt den kleinen Haufen davor, sich dort zu verschanzen, doch sie verstehen ihn nicht, später wollen sie seine Andeutungen von etwas Bösem, was in dem Graben lauern soll, auch nicht mehr wahrhaben. Captain Jennings führt das Kommando nur formal, ohne Herz, unter den Verbleibenden macht sich Unmut breit. Nicht nur die Kälte und der Schlamm machen ihnen zu schaffen sondern auch die ausweglose Situation auf ihrem verlorenen Posten. Der Graben ist voll mit Leichen, die unerklärlich ums Leben kamen, schon bald dämmert ihnen, dass etwas nicht stimmt mit ihrer eingenommenen Stellung. Nicht nur Ströme aus Blut, die aus dem Boden sickern, verunsichern sie, auch plötzlich des Nachts auftauchende Geräuschkulissen ohne sichtbaren Feind. Was wie ein Kriegsfilm beginnt, wird mehr und mehr zu einem düsteren Szenario, das den Überlebenskampf in einem harten Thriller und Drama zwischen ungleichen Menschen darstellt, die der Krieg zusammengewürfelt hat. Während Michael J. Bassett in seinem Regiedebüt recht viel Zeit darauf verwendet, die Charaktere und die Atmosphäre zu zeichnen, nimmt in der zweiten Hälfte die Dramatik, die Spannung und vor allem die Härte zu. Der Wahnsinn des Krieges spielt sich nicht nur auf dem Schlachtfeld ab, sondern auf dem engen Raum von einigen Versprengten mitten im Niemandsland. Die europäische Produktion setzt auf Outdoorsets statt auf künstliche Studiokulissen, was sich in der glaubwürdigen Stimmung bezahlt macht. Das Klima ist stets regnerisch und schlammig, in dreckigen Braun- und Grautönen fängt die Kamera die trostlosen Sets ein. Die Schauspieler können allesamt in ihren Rollen überzeugen und liefern ein wenig glorifizierendes Bild der Soldaten ab, sondern bemühen sich zumindest in Ansätzen um mehr als nur Klischee. Der Plot unterstreicht dieses, denn die Bedrohung ist zunächst nicht greifbar. Der Zuschauer wird im Ungewissen darüber gelassen, ob die Soldaten sich im Wahn selbst zugrunde richten bzw. welche übernatürliche Größe dahintersteckt. "Deathwatch" veranstaltet dementsprechend zunächst keine wilden Effektorgien, sondern deutet vieles nur an und rutscht damit über lange Zeit nicht in phantastische Gefilde ab. Erst im endgültigen Finale mit einer nicht wirklich grandiosen Auflösung verliert dieser ansonsten solide Film etwas zugunsten von CGI-FX. Der getragene Score mit Streicheruntermalung im Finale, wie auch schon zu Beginn ist schade, ganz ohne Pathos geht es wohl doch nicht. Als Regiedebüt ein recht guter Film, der den kurz zuvor produzierten "The Bunker" sogar nach Punkten abhängt. Denn obwohl die Story letztlich ganz schön dünn ist und der Film ein paar Durchhänger hat, holt das Team viel heraus, ohne nun gleich einen stets mitreissenden Film zu schaffen.
Fazit: Kriegsthriller als dreckiges Szenario mit guten Schauspielern. 5/10 Punkten