kurz angerissen*
Warum nun ausgerechnet „Ride Along“ eine Fortsetzung benötigte (demnächst offenbar sogar einen dritten Teil), lässt sich zumindest nicht aus der Qualität des ersten Teils lesen, nun ist er aber da und möchte eingeordnet werden. Und die dazu benötigte Schublade ist schnell gefunden: Der Beschnüffelungs-Phase folgt genretypisch diejenige des Eingespieltseins, auch wenn Ice Cube trotzdem noch gerne die launische Spaßbremse verkörpert, an der sich Kevin Hart wie ein hechelnder Hund auf der Suche nach dem roten Ball fröhlich abreibt.
So wie Tim Story den Vorspann montieren lässt, mit nächtlichen Bildern der Häfen Miamis und dicken Hochglanz-Credits, erinnert man sich daran zurück, wie „Rush Hour“ einst in Serie ging... mit dem Schauplatz kehren außerdem zwangsläufig die „Bad Boys“ und „Miami Vice“ zurück.
Der Plot zielt etwas mehr auf Action als der hibbelige Vorgänger und hat durch diese Ausrichtung immerhin eine visuell ambitionierte Autoverfolgungsjagd zu bieten, bei der sich die GTA-Vice-City-Wahrnehmung des von Hart gespielten Gamer-Nerds mit der Realität vermischt – einerseits ein bequemes Mittel, um aufwändige Actionsequenzen nicht drehen zu müssen, sondern nur in billiger Computergrafik zu animieren, andererseits aber durchaus ein interessantes Experiment, das letztlich auch nicht langweiliger sein kann als Hart beim Zocken über die Schulter zu gucken.
Gestutzt wird dagegen die ohnehin nicht allzu spritzige Chemie zwischen den beiden Schwagern, die sich inzwischen vor allem durch peinliche Situationen vor den Augen von Polizeikollegen und professionellen Gangstern abspielt. Allzu hilfreich ist auch nicht der Einbau einer anstehenden Hochzeit, ein Klischee, das sich langsam von der Romantik- in die Actionkomödie auszubreiten scheint.
Wenn man hier am Ball bleibt, dann wirklich nur aus Gewohnheit; nicht, weil man sich von der Paarung Cube/Hart etwas Besonderes verspricht.
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