Review

Völlig verwirrendes Serien-Spektakel

Quantico ist eine Serie, wie es viele im US-Fernsehen gibt. Das FBI wird dieses Mal hergenommen und wir sehen allerlei Rekruten, die gerade ihre Ausbildung absolvieren.

Gleichzeitig sind wir aber in einem Zeitsprung. Wir bekommen mit, dass die Rekruten schon echte Agents sind und mit einer grandiosen Katastrophe konfrontiert sind. Es ist eine Bombe hoch gegangen. Und jeder, der in Quantico zu einer gewissen Zeit war, könnte der Übeltätger sein.

Und von da an wird es völlig skuril und noch mehr verwirrend. Man begibt sich auf eine totale Irrfahrt, in der sich immer mehr Sidestorys verstricken. Es ist bei Folge 19 irgendwann so verrückt, dass man gar nicht mehr weiß, auf welchen Erzählstrang man noch schauen soll. Es überfordert einen, ohne dass es spannend wird. Man ist eher davon gefesselt, wie die Serien-Entwickler dieses Sammelsurium aus unterschiedlichen Erzählverläufen gepaart mit Zeitvorsprüngen und -rücksprüngen irgendwie wieder einfangen und auf einen glaubhaften Nenner bringen wollen.

Zusätzlich zur irren Handlung kommt noch jede Menge Love-Story. Scheinbar hat jeder irgendwie mit jedem etwas und die Hauptdarstellerin geizt auch nicht damit, wer alles gerne mal in ihr Bettchen darf. Sie ist da nicht wählerisch -- genausowenig wie die anderen Anwärterinnen (obwohl es eigentlich verboten ist, aber was soll's!).

Generell ist sowieso so viel im Argen, dass man fast schon glauben könnte, das FBI sei eine Institution, in der Wild West herrscht. Man kommt jedenfalls nicht mehr ganz mit, was die Serien-Entwickler mit diesem Schema suggerieren wollen.

Fazit:

Ohne zu viel von der Handlung zu verraten, ist "Quantico" eine Serie, die schon eine gewisse Süchtigkeit hervorruft -- es ist so wie bei einem Autounfall, da kann man auch nur sehr schwer wieder wegschalten. Es fesselt jedoch nicht wegen der unfassbaren Spannung. Irgendwann ist man so weit verstrickt wie die endlosen Side-Storys, dass man aus der Nummer nicht mehr raus kommt. Frei nach dem Motto: Jetzt habe ich schon so viel Zeit investiert, jetzt will ich auch wissen, wer der Bösewicht ist. Wie jedoch noch zwei Staffeln von dieser Serie bestellt werden konnten, ist mir persönlich schleierhaft. Es ist wirklich kein deliziöses Fernseherlebnis wie ein Essen im Sternerestaurant, sondern eher Snack wie ein kalter Curryking; macht irgendwie satt, man kann nicht aufhören zu essen, aber befriedigend sieht anders aus.

5 von 10 Punkten

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