Bevor sich für Jet Li die Tore nach Hollywood öffneten, war " The Contract Killer " die letzte Hongkongproduktion. Regie führte Tung Wai, welcher sonst nichts nennenswertes auf die Leinwand gezaubert hat. Bei uns in Deutschland fand der Film nur wenig Anklang und ging Direct To Video und bisher wurde er noch nicht mal im Free TV gezeigt. Doch meiner Meinung nach können hier auch Leute mal einen Blick riskieren, welche nicht so begeistert vom Hongkongkino sind, wo ich mich ganz klar dazuzähle.
Story:
Ein Yakuza- Boss wird von einem unbekannten Killer ermordet. Daher setzt seine Familie ein Kopfgeld von 100 Millionen Dollar auf den Killer aus. Das ruft den Hochstapler Lo ( Eric Tsang ) auf den Plan, denn er hat gerade den kampferprobten Fu ( Jet Li ) aufgelesen. Zusammen wollen die Beiden den Killer finden, doch auch die eigene Familie des Yakuza-Bosses scheint an der hohen Prämie interessiert zu sein und räumt alle Konkurrenten aus dem Weg. Bald schweben Lo und Fu in Lebensgefahr.
Das Hongkongkino war schon immer für seine Minimalstories bekannt, genau das Selbe ist auch hier festzustellen. Der Plot hat einige Schwächen und die Rahmenhandlung um die Freundschaft und die Familie wird viel zu stark ausgebaut und daraus resultieren einige Durststrecken. Auch die Dialoge hätte man straffen können, doch man wollte ja auf eine gute Spielfilmlänge von über 90 Minuten kommen, dies leider auf Kosten der Spannung, welche kaum vorhanden ist und auf Kosten der Action, welche zu sparsam gesetzt wurde.
Vor allem in der ersten Stunde passiert gar nicht viel, während man dann in der restlichen Zeit den großen Otto losmacht. Geboten sind viele Fights, Hetzjagden und Shootouts. Hongkong typisch gibt es viele blutige Einschüsse und die Fights sind ziemlich spektakulär. Richtig Spass macht das Finale, welches mit einem langen Endkampf aufwartet, wo wieder allerhand Gegenstände zweckentfremdet werden.
Der eingebaute Humor funktioniert nur teilweise, zwar ziehen die Slapstickeinlagen, doch manche Sprüche sind einfach nur dämlich, aber man verzichtet fast komplett auf den gewöhnlichen Ulk, welcher meiner Meinung die Filme eher kaputt macht, als sie zu unterstützen und dies rechne ich dem Film hoch an.
Da man in China zu dieser Zeit auch gerade auf Hip Hop Kurs war, lässt sich nicht schwer erraten, mit was diese Actionkomödie untermalt wurde. Ist zumindest passabel.
Jet Li spielt hier eine ähnliche Rolle wie in " Black Mask ", nämlich den Softie, welcher bei Gefahr zu einem richtigen Tier wird. Seine gebotenen Einlagen sind klasse und die Kampfszenen spektakulär. Eric Tsang dagegen overactet ab und zu, während der Gegenpart wirklich überzeugt.
Fazit:
Solides Hongkongkino mit schwacher Story und einigen Längen. Doch die Action kann sich sehen lassen, mit allerlei furiosen Stunts. Der Humor funktioniert nur teilweise, Gott sei dank ist der übliche Ulk fast gar nicht vorhanden. Den Score hätte man noch ausbauen können und die Darsteller sind zumindest auf gutem Durchschnitt.
Einen guten Unterhaltungswert kann man diesem Werk nicht absprechen, aber überdurchschnittlichkeit schon.