Studentin Laura akzeptiert die Facebook-Freundschaftsanfrage einer krassen Außenseiter-Mitkommilitonin, die sich flott als klammernde Psycho-Tussi entpuppt. Nachdem sie flugs wieder entfreundet wird, bringt diese sich vor der Webcam selbst um und hext Laura auf die Art einen Fluch an, bei dem ihre übrigen 800 Facebook-Freunde nach und nach den Löffel abgeben. Ein 80er-Jahre-Horrorstoff, der mittels Social Network-Masche auf modern getrimmt wurde, im Grunde eine upgedatete Variante von Okkult-Kram wie "Evilspeak" oder "Vision der Dunkelheit". Funktioniert über 75% der Laufzeit ganz gut und ist auch den Vorbildern entsprechend überraschend blutig (vielleicht gar einen Tick zu heftig für die anvisierte Teenie-Zielgruppe), aber das Ende ist dämlich. Die Enden von solchen Filmen sind immer dämlich. Erstaunlicherweise handelt es sich bei "Unfriend" um eine deutsche Produktion, die ihre Herkunft ganz optimal verschleiern kann und mittels englischsprachiger Darsteller absolut überzeugend auf internationale Vermarktbarkeit hingeprügelt wurde. Featured in einer Nebenrolle einen Schauspieler, der original aussieht wie Charles S. Dutton. Ich hab' echt gedacht, das wäre Charles S. Dutton. Aber das war nicht Charles S. Dutton. Charles S. Dutton spielt in diesem Film nicht mit.
6/10