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Voluminöse Explosionen, mindestens ein halbes Dutzend, verheerenden Brandsalven gleich durchpflügen die ersten Sekunden des Filmes das Bild, füllen die gesamte Fläche aus und heizen die Gegend auf gefährliche Temperaturen hoch und an. Wer nicht von den Feuersbrünsten oder den umher fliegenden Kugeln zerfetzt wurde, der hat sich nur mühsam mit verbrannter Haut aus dem Bleihagel des hier ermittelnden Polizisten geflüchtet. Ein Einstieg nach Maß, der die Eröffnung einer weiteren Kollaboration zwischen Regisseur Pepe Marcos und seinem bevorzugten Schauspieler Ramon 'Bong' Revilla Junior in seinen Extremen darstellt; das letzte Aufflackern der Kraft, die bald am Ende und am Untergang geweiht und zumindest für Marcus auch bald das endgültige Aus der seit den frühen Achtzigern bestehenden Karriere ist. Kung marunong kang magdasal, umpisahan mo na, was übersetzt soviel wie "Du kannst anfangen zu beten" bedeutet, als ein noch erfreuliches Beispiel für die einstigen Tugenden des Philippinischen Actionkinos, dass fast zwei Jahrzehnte auch das Publikum angesprochen und verzückt und in rascher Reihenfolge und geradezu unüberschaubarer Vielzahl für Nachwuchs der Bedürfnisse gesorgt hat. Willkommen in der Hölle, und in der (zeitweiligen) Grenzenlosigkeit, in der man die Dienstpistole immer bei sich haben sollte, oder gleich mit der Reisetasche voller Waffen zum Showdown strebt:

Als Inspector Alex Guervo [ Ramon 'Bong' Revilla Jr. ] bei einer heftigen Schießerei mit Gangstern einen der Schergen [ King Gutierrez ] vom Drogenboss Brando [ Edu Manzano ] durch Verbrennungen im Gesicht entstellt, schwören beide Rache für das bei diesem gescheiterten Drogengeschäft entgangene Geld und die Verletzungen. Mehrfach schicken sie Attentäter auf den Polizisten los, der sich allerdings jederzeit, auch durch die Hilfe seines Partners Homerto B. Flores [ Zoren Legaspi ] vor den Angriffen zu wehren scheinen kann. Aufgrund dessen ändern die Kriminellen ihre Taktik, entführen seine Freundin Cynthia [ Aiko Melendez ] und Alex' eher nichtsnutzigen Vater Amador [ Paquito Diaz ] und verlangen entsprechendes Lösegeld. Alex ist natürlich zu einem Austausch bereit, weiß allerdings auch um die Gefahren einer Falle, und es hilft ihm nur wenig, dass ihm Cynthias schwerreicher Vater Don Miguel [ Lito Legaspi ] und seine eigene Mutter [ Perla Bautista ] schwer atmend und lamentierend im Nacken sitzen. Prompt tritt er in ein Missgeschick.

Erfreulich ist hierbei zu sehen, dass das Geld noch zur Verfügung stand, was sicherlich mit an Schauspieler und Produzent Revilla Junior liegt, der als Kassenmagnet, wenn auch eher im Bereich der Komödien und auch nicht gänzlich auf Frauen als zahlende Kunden seiner Filme wirkend liegt. Revilla, Sohn eines gleichsam berühmten Darstellers, der den Regisseur Marcos von früheren Arbeiten ebenso kennt, hat in seiner Laufbahn neben der leichten Kost aber auch alle naselang und allenthalben als tatkräftiger Polizist vor der Kamera posiert; in Rollen übrigens, die sich im Grunde alle wie ein Ei dem Anderen gleichen und in dem auch das Spiel dasselbe, die Betonung, die Mimik, die Gestik in einer einzigen Bandbreite ist. Stören tut das sicherlich nicht, es macht die Unterscheidung zwar schwer, das Identifizieren mit dem so sattsam bekannten Mann allerdings nicht.

Auch hier als ein Polizist, der nur seine Pflicht ausüben will, dabei aber auf allerlei Schwierigkeiten mit dem Gesetz und auch Schwierigkeiten mit Übertretern dieser festgeschriebenen Regeln trifft. Egal was man macht, macht man es auf Garantie für irgendeine Person falsch, entweder tritt man dem Gangsterboss zu sehr auf die Füße oder hat der Vorgesetzte Probleme mit dem verursachten Schaden und/oder der Ausübung der Gerechtigkeit. Hier kommt es für den Inspektor, dessen Fäuste so hart sind wie seine Waffen schnell, dann alsbald auch ganz dick. Die erste Tirade erfolgt nach dem Abfackeln des Verladehafens, in dem man mit Sicherheit jedes Ölfass gen Himmel gejagt hat und die Autos in die Luft gleich mit. Die zweite Standpauke folgt demnächst, obwohl man sich nur verteidigt, und dabei einen Leichenwagen und seinen Tross, einen getarnten Drogentransport zersiebt und dabei auch eine Handvoll Gauner den Garaus gemacht hat. Leicht hat es der Cop zumindest nicht, lässt ihn die Welt da draußen nicht in Ruh, so dass immer wieder die Sprache der Waffen spricht.

Die Dramaturgie dahinter ist nicht perfekt, aber im direkten Vergleich gerade mit noch kommenden Jahren und auch teils mit mehr auf Romantik und Emotion angelegten Arbeiten des Duos ein noch erfreuliches Angebot an Schießereien und Karambolagen und Detonationen, später noch ein Gefängnisausbrauch direkt nach einer Travestieeinlage der Insassen; allerlei Verrücktheiten, deren Vorkommen man sicherlich nicht böse ist. Haken tut es immer dann, wenn die Pausen eintreten und die Figuren zusätzlichen Unterbau erhalten, der gar nicht nötig ist, aber die Geschichte auf die nötige Höhe hebt, und dann stetig am Fallen ist. Der Elternkonflikt soll den Polizisten, ein Muskelberg mit etwas zuviel Pfunden auf den Hüften, menschlicher machen, ist aber inszenatorisch hölzern umgesetzt und auch nicht einladend gespielt. Da steht die Kamera wie im Theater und werden die Tränen und die Verzweiflung gezückt, was bald auch Tränen und Verzweiflung beim harrenden Publikum auslöst. Dafür und wie als Ersatz, als Ausgleich dessen ist die üblicherweise undankbare Erscheinung des Kollegen, des Partners im Kampf gegen das Verbrechen, hier ausnahmsweise im Positiven umgesetzt; der Sozius ist sicherlich nicht gänzlich gleichberechtigt, aber er ist tatsächlich nützlich im Dienst, stirbt nicht gleich in der ersten Schwierigkeit den Märtyrertod, sondern weiß sich mit Sprüngen, Schüssen und ganz allgemeiner Frische an den Actionszenen zu beteiligen.

Eine angenehme Teilhaberei, die wohl auch an der Prominenz und Popularität vom dort besetzten Zoren Legaspi liegt, und von Edu Manzano als Antagonist noch schauspielerisch unterstützt wird. Manzano verleiht dem Geschehen auch dann die Präsenz, obwohl er nur für wenige Minuten tatsächlich anwesend und so eher als Gastauftritt für das zwischendurch etwas zu sehr auf Drama und Märtyrertum angelegte Gebilde, eine klassische Heldengeschichte mit "Ende gut und Alles gut" zu werten ist.

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