Undercover Agent Sascha Petrosevitch hat im Auftrag des FBI fünf Jahre im wiedereröffneten Alcatraz abzusitzen. Das berüchtigte Gefängnis hat sich in ein HiTech-Zuchthaus mit modernstem Equipment verwandelt. In der Todeszelle wartet der Gangster Lester auf seine Hinrichtung. Er ist der einzige, der Kenntnis vom Versteck der 200 Mio. Dollar-Beute seines letzten Überfalles hat. Und genau für dieses Vermögen interessieren sich der brutale Donny und seine 49er-Gang. Die Killertruppe stürmt Alcatraz, nimmt Geiseln und ist zum äußersten bereit. Sascha hat nur eine Chance, einen blutigen Massenmord zu verhindern: er muss einen Aufstand der Gefangenen gegen die Besetzer anzetteln.
Der Titel halb tot dürfte sich vor allem auf Steven Seagals Kinokarriere bezogen haben, denn seine späteren Werke landeten alle ohne Umweg direkt in die Regale der Videotheken. An Half Past Dead kann das allerdings nur bedingt gelegen haben, denn der Film bietet eigentlich, bis auf den runtergeschraubten Härtegrad, alles was der geneigte Fan von B-Action so erwartet.
Die Knaststory rund um den Undercover agierenden FBI Agenten gewinnt mit Sicherheit keine Originalitätswettbewerbe, ist dafür aber temporeich und sogar spannend inszeniert. Besonders das Überfallskommando weiß durch die cool auftretenden Gangster um Chef Morris Chestnut und seiner Second in Command scharfen Ledermieze Peeples zu gefallen. Letzten Endes haben wir zwar wieder einmal "nur" ein leicht modifiziertes Die Hard Szenario, aber solange das gut umgesetzt wird ist mir das wesentlich lieber wie eine Möchtegern-Innovationsnummer mit zwanzig verschachtelten Subplots.
Der Actionpegel ist dabei angenehm hoch, das volle Program an Martial Arts, Schießereien wird abgespult, so daß Langeweile kaum eine Chance hat. Da Seagal körperlich noch einigermaßen gut beieinander ist, hält sich der Einsatz der Stuntmänner hier in Grenzen und auch der häufige EInsatz von Seilen sei hier verziehen. Darstellerisch bekommt man eigentlich das was man erwarten darf, solide aber kein Hochglanz, einzige Ausnahme ist da Ja Rule, bei dessen Babyface ich ihm den knallharten Jungen die ganze Laufzeit einfach nicht abnehmen konnte. Überhaupt hätte es wesentlich weniger Rap Anteil sein dürfen, sowohl was die Darsteller aber auch die Songauswahl betrifft aber gut, ist Geschmackssache.
Der Film wurde sogar stellenweise in Deutschland gedreht und auch mitproduziert, so wundert es weniger wenn plötzlich Leute wie Hannes Jaenicke oder Alexandra Kamp die Bühne betreten. Mir hat Half Past Dead soweit ganz gut gefallen, als Seagal Fan bekommt man das geboten, warum man sich einen Film mit ihm ansieht und das reicht auch völlig aus. Im Vergleich zu mancher Gurke, die im Laufe seiner DTV Karriere noch rauskam, ist das hier fast schon eine kleine Perle.
7/10