Review

Tim Allens "Santa Clause" aus dem Jahre 1994 gehört immer noch zu den besten Beispielen, wie ein guter Weihnachtsfilm auszusehen hat. Eine schöne, fantasiereiche Geschichte, eine zwar prunkvolle, aber alles in allem nicht unbedingt überladene Ausstattung, sowie sympathische Charaktere, machten diesen Streifen zu einem der schönsten und herzerwärmendsten X-Mas-Movies aller Zeiten, der so schnell nicht übertrumpft werden konnte. Geschlagene 8 Jahre hat es dann gedauert, bis es eine Fortsetzung geben sollte und die Befürchtungen waren groß, dass das Sequel, wie so oft bei Disney, dem Vorgänger nicht das Wasser reichen kann. Doch, oh Wunder, auch "Santa Clause 2" kann viel von dem Charme des Vorgängers bieten, auch wenn es dieses Mal weit bunter und aufgedrehter zugeht als im Vorgänger.

Fangen wir also bei der Geschichte an, die man nett und passend weitergesponnen hat. Scott Calvin, Santa Claus, lebt nun schon seit 8 Jahren am Nordpol und mimt den Weihnachtsmann. Alles könnte nicht besser laufen, bis ihm Bernard, sein Elf Nr. 1, verkündet, dass er bisher eine der wichtigsten Regeln des Nordpols übersehen hat. Scott muss heiraten, wenn er weiter Santa Claus sein möchte. Also macht er sich auf in die Menschenwelt, um ein passendes Frauchen zu finden und nebenher seinem Sohn Charlie zu helfen, der auf der schwarzen Liste steht. Währenddessen aber macht sich ein Klon von Santa am Nordpol breit, der die Artig-Unartig-Regel ein klein wenig zu ernst nimmt. Das weihnachtliche Chaos ist also vorprogrammiert ...Man muss es den Machern wirklich lassen, sie haben ihre Originalgeschichte absolut passend, sowie mit Fantasie und Witz, fortgesetzt. Egal ob es nun die Sache mit dem Heiraten ist, Charlies Probleme ohne seinen Vater oder der zerstörerische Santa-Clon am Nordpol. Alles passt eigentlich absolut wunderbar zu einer Fortsetzung von "Santa Clause". Dass wirklicher Sinn und Logik dabei nicht wirklich auszumachen sind, versteht sich von selbst. Schließlich haben wir es hier mit einer weihnachtlichen Fantasie zu tun, und nicht mit einem Film, der die Realität wiederspiegeln will. Und so passt in Sachen Story hier eigentlich doch alles soweit zusammen.

Und auch die Witze haben es wieder in sich. Schon "Santa Clause 1" war eine astreine Tim Allen-Show, und auch dieser zweite Teil lässt sich hierbei nicht lumpen. Auch wenn die leicht anarchistischen Untertöne des Vorgängers hier kaum noch auszumachen sind, so ist Tim Allen als Weihnachtsmann wieder einmal eine absolute Wucht, die gute Laune verbreitet. Wenn er seinen Ehemann-Nachfolger Neal z.B. wieder einmal wegen seinem schlechten Geschmack in Sachen Strickpullover aufzieht, wenn er der Meinung ist, dass dem pummeligen Scott Calvin wirklich keine Frau wiederstehen könnte, oder er mit seinem Rentier so manch merkwürdiges Gespräch führt, dann ist Lachen, zumindest bei seinen Fans, garantiert.

Einzig spürbarer Unterschied zum Vorgänger ist da höchstens die Ausstattung, die dieses Mal doch einen ganzen Zacken schärfer und prunkvoller, sprich amerikanischer, ausgefallen ist. Da die Handlung dieses mal nun wirklich nur zur Weihnachtszeit spielt, funkelt und glitzert es hier natürlich doch recht kräftig. Der Nordpol ist eine regelrechte Weihnachtswelt voller Spielzeug, Schmuck und kitschigem Brimborium, sowie man es nun wirklich aus unzähligen dieser Filme kennt. Doch stört einen das? Nein, nicht wirklich. Denn wenn man sich einen Film mit der amerikanischen Fantasiefigur des Santa Claus anschauen will, dann hat man einfach damit zu rechnen, zumal es alles in allem dennoch richtig prächtig und passend aussieht und somit für Weihnachtsgefühle daher doch gut zu gebrauchen ist. Und außerhalb des Nordpols machen dann auch die beleuchteten Straßen, und schön geschmückten Häuser Laune, zumal hier dann wieder nicht wirklich damit übertrieben wurde. Gut so!

Zu den Darstellern sei noch schnell gesagt, dass es ein Glücksfall ist, dass man alle bekannten Gesichter aus dem Vorgänger wieder verpflichten konnte. Zu Tim Allen haben wir ja schon einiges gesagt, doch seine wunderbare und sympathische Performance des Santa Claus kann man einfach nicht genug loben. Dazu wieder Judge Reinhold, Wendy Crewson, David Krumholtz und als Charlie Eric Lloyd, die allesamt passend ihre jeweilige Rolle zur Geltung bringen. Neu hinzugekommen sind Tim Allens aktueller kindlicher Dauerpartner Spencer Breslin als Elf Curtis, sowie die bezaubernde Elizabeth Mitchell als zukünftige Mrs. Claus. Kurzum, man kann zufrieden sein.

Fazit: Gelungene und fantasiereiche Fortsetzung des X-Mas-Comedy-Hits von 1994, das zwar prunkvoller, lauter und weit bunter ausgefallen ist, als der Vorgänger, aber aufgrund der passenden Geschichte, den unterhaltsamen Jokes, sowie einem absolut wunderbar agierenden Schauspielerteam, dennoch sehr überzeugen kann. Dazu eine durchaus atmosphärisch anmutende Kulisse, vor allem außerhalb des Nordpols, sowie die passende Musikuntermalung und schon ist der zweite "Santa Clause"-Film fertig, um gut zu unterhalten. Auch wenn das Original unerreicht bleibt, kann man sich hiermit ruhig ein weiteres Mal mit Tim Allen zum Nordpol begeben.


Wertung: 7/10 Punkte

Update vom 31.01.2007, zuerest bei Wicked-Vision (am 23.12.2006) erschienen!

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