Es tut mir ja leid, aber diesem Streifen kann ich wirklich nahezu gar nichts abgewinnen.
Den Vorgänger habe ich wohl auch schon mal gesehen, aber erinnern kann ich den nicht mehr, was mich darauf schließen lässt, dass auch „Olympus Has Fallen“ bereits weitestgehend belanglos gewesen sein muss. Aaron Eckhart war wohl der Grund,ihn überhaupt zu sehen, ließ er doch einen Film mit Sinn und Verstand erwarten. Letztlich saß er aber als supernetter und einfach nur grundgütiger Präsident durchgehend gefesselt irgendwo rum.
Nun, in „London Has Fallen“ bewegt er sich diesmal auch ein wenig, bleibt aber eine plakative Nebenfigur, denn die Bühne gehört auch hier allein Gerard Butler, der ausdruckslos wie der letzte B-Mime Heerscharen an Terroristenschergen mit fast schon erotisch aufgeladener Freude dahinmetzelt.
Die Story wäre dabei selbst für einen Actioner aus der B-Sortierung sehr dünn und spannungslos. Was aber am allermeisten aufstößt, ist die Machart des Films, der neben tatsächlich extrem schlechten CGI-Effekten, plakativster Figurenzeichnung und lieblosem Schauspiel nichts anzubieten hat, was man nicht schon mal irgendwo besser oder zumindest unterhaltsamer gesehen hat.
Die zur profanen Charakterisierung herangezogene Darstellung der Beziehung von Held und schwangerer Frau wirkt beispielsweise so, als hätten sich diese Menschen vor fünf Minuten kennengelernt. Vollkommen nervige Szenen.
Die Bösewichte, denen idiotischerweise noch ein nachvollziehbares Motiv angedichtet wird, nur um sie dann mit deplatzierter Freude ins Jenseits zu befördern, hinterlassen ebenfalls keinen bleibenden Eindruck. Die um sie gespannte Geschichte greift dabei anfangs auf typische Elemente des Polit-Thrillers zurück (halt so digitale Ortseinblendungen mit Piepsgeräuschen oder Satellitenbilder) und weckt die Erwartung an eine spannende Geschichte. Aber Pustekuchen. Nix gibt‘s.
Und ganz fatal: Gerard Butler ist als Actionheld unfassbar schlecht. Der Mann wirkt so sympathisch wie ein evangelikaler Ku-Klux-Klan-Clown, der wegen Exhibitionismus im Kindergarten im Knast sitzen muss und von dort aus Werbung für die NRA macht. Und das mit einem Gesicht, das irgendwie einem sehr alten, faltigen und schlabbrigen Gemächt gleicht.
Zusätzlich lässt man ihn noch wie einen gestörten Sadisten agieren, der einfach Freude am Verstümmeln und Töten hat. Dieser Eindruck entsteht dadurch, dass man es schlicht versäumt hat, eine Beziehung zwischen Held und Antiheld aufzubauen. Somit verhackstückt Butler hier aus Prinzip und nicht aus einer persönlich begründeten Wut, die den Sadismus als befreiendes Element einfangen könnte. Was im hyperbrutalen "John Rambo" damals funktionierte, fällt in diesem Totalausfall komplett flach. Helden ohne greifbare Motive funktionieren einfach nicht.
Spätestens nach 15 Minuten laufen Drehbuch und Regie vollkommen aus dem Ruder und versuchen die inhaltliche Leere mit infantiler Action zu kaschieren. Das wirkt dann leider einfach nur verkrampft, entwickelt keinen Flow und prallt in seiner Gesamtheit schlichtweg ab, gerade weil die Produktion bei der dumpfbackigen „Story“ bewusst allein auf die Action setzt. Thrill, wie das große Vorbild „Die Hard“ ihn zielgerichtet einzubauen wusste, findet hier in Gänze nicht statt und der Film ergießt sich in eine banale Actioneinlage nach der nächsten, die sowohl für sich genommen als auch in Summe fortwährend enttäuschen. Die Zerstörung von Londons Wahrzeichen hätte auch aus "Die Sims" stammen können. Was soll denn sowas?
Fazit
Scheinbar hatte keiner der Beteiligten so wirklich Bock auf das Projekt, das keine Sympathien auf seine Seite ziehen kann. Das hier stumpf zelebrierte Männlichkeitsbild war schon anno 1988 überholt, die Gangster sind blass, die Effekte grottenschlecht und man muss permanent den Kopf schütteln, wenn man das recht stattliche Budget bedenkt. 60 Millionen. Dafür???
Mit Don „the Dragon“ Wilson oder Marc Dacascos in der Hauptrolle und Miniaturen statt peinlicher CGI-EInlagen wäre man hier eindeutig besser und 70% billiger gefahren. Dafür aber auch 100% unterhaltsamer. Da wollte jemand ein B-Movie machen und hatte nicht mal das drauf.