Vom Fluch der bösen Tat...01.07.2019
Daniel und Alicia, verlobt, bald verheiratet, machen zusammen mit ihrem Freund Chris Urlaub in Georgien. Kann man tun, schöne Landschaften, Einsamkeit, Berge, warum denn nicht? Nun, weil man halt den Hinterlassenschaften des Bürgerkrieges begegnet, und zack! steht man auf einer
Landmine, die auslöst, wenn man den Fuß davon hebt. Das allerdings ist eine
Funktionsweise, die so wohl nie wirklich eingesetzt wurde, diverse Fundstellen im Internet bezeugen das. Diese Art der Wirkung wäre indes dem Stück abträglich, und so nehmen wir das einfach mal als gegeben hin, ist auch besser für die Spannung.
Chris ist der arme Kerl, dem dies passiert, und die Gründe dafür sollen hier nicht besprochen werden. Daniel macht sich davon, Alicia will helfen, aber das will auch der Bienenzüchter Ilya, der indes einen ganz eigenen Vorteil wittert, geht es doch bei ihm um das Thema "quid pro quo". Die nun folgenden Ereignisse sind schwer erträglich anzusehen, doch so ist das nun einmal, wenn verschämtes Wegblenden nicht mehr en vogue ist. Chris indes setzt das alles sehr zu, und auch Ilyas Familie wird den Fluch der bösen Tat durchaus zu spüren bekommen.
Das hier ist wahrlich ekin Film für jedermann, schon gar nicht für den gemütlichen Abend daheim. Es geht um Demütigung, Vergewaltigung und Rache, aber auch darum, was es für den Mensch bedeutet, wenn er sich zu Gewalt hinreißen läßt. Beschränkte Mittel, beschränkte Schauplätze, aber sauber inszeniert, wahrlich kein Vergnügen, sondern Terrorkino vom feinsten. Der storyseitige Hänger ist zu verschmerzen, die Entstehung der Ereignisse der letzten Viertelstunde hinterfragt man besser nicht, indes darstellerisch ist das alles ganz ordentlich, da muß man nicht maulen. Auge um Auge...aber das bringt auch nicht immer Erleichterung - 8/10.