Die epische Schlacht um den Krieg der Sterne geht weiter mit dem 7. Teil, lange herbeigesehnt, nun endlich da!
Mir waren Lob und Kritik bereits vorher bekannt, also bin ich neutral an den Film herangetreten, dies ist für mich ohnehin oberstes Gebot.
So sollte mir das Kino meiner Wahl heute präsentieren, worauf ich mich als Fan der ersten 3 Filme aus den 70er-80er Jahren lange gefreut habe. Jedoch wurde ich bitter enttäuscht. Der komplette Film wirkt wie ein erzwungener Aufguss der alten Trilogie, gut gemeint, aber alles erscheint aufgesetzt, auf die eine oder andere Weise. Man hat offenbar versucht, so viele Elemente der alten Trilogie wie möglich einzubauen, was jedoch nicht erforderlich gewesen wäre um einen guten Film zu produzieren.
Besonders negativ ist mir die Rolle des Domhnall Gleeson als General Hux aufgefallen. Seine Rolle ist meiner Ansicht nach absolut überflüssig, deplatziert (2 Bösewichter reichen mehr als aus) und genügt höchstens den Ansprüchen der politischen Propaganda der USA. Indirekte politisch einseitige Darstellungen und die dadurch verschleierte Aufrechterhaltung einer "Schuld" gehören nicht in einen international veröffentlichten Blockbuster für die Massen.
Kritik muß ich gegenüber der Synchronisation ausüben. Die Dialoge sind teils zu flach und ungünstig gewählt um wirklich spaß beim zuhören zu bescheren. Es fehlt einfach das gewisse etwas. Der Szenenwechsel des Filmes ist an manchen Stellen, besonders gegen Ende zu hastig geraten. Das erreichen und landen auf dem "neuen Todesstern" beispielsweise, hätte ausgefeilter und zeitlich etwas gestreckt werden müssen.
Das Lukes' Lichtschwert einen eigenen Willen als Energieträger der Macht zu haben scheint, kommt mir ideenlos dahingefilmt vor, gehört in die Schublade kleiner Billigfilmchen und ist vielleicht auch Geschmackssache. Das Kylo Ren das Werk seines Opas (Darth Vader) vollenden möchte, ergibt in Betracht auf das Ende des 6. Teils keinen echten Sinn. Das überaus schnelle Erlangen der Macht in Bezug auf Rey, ganz ohne Ausbildung, erscheint mir unausgegoren, sei es durch zeitmangel beim Drehbuch schreiben oder Ideenmangel, wer weis. Das der Schutzhelm der "Stormtrooper" nicht in der Lage sei Giftstoffe zu filtern, ist für mich ebensowenig nachvollziehbar. Darüberhinaus ist der Film mit weiteren Logikfehlern überzogen, unverständlich für ein so teures "Machwerk".
Für mich bleibt die alte Trilogie unangefochten und unerreichbar, daher gibt es für die neue, teils lieblose Fortsetzung nur 3 von 10 Punkten. Die 3 Punkte gebühren den positiven Aspekten des Filmes. Diese umfassen zum Beispiel den unvorhersehbaren Ausgang in Bezug auf Han Solo, aber auch die streckenweise solide Darstellung, wie die von Han Solo, Chewie, Rey und kleinerer Rollen als auch der durchaus hohe Detailgrad der gesamten Umgebung bzw. Landschaft und Gegenstände im Film. Generell gilt auch, das die Wertvorstellung bzw. moralischen Vorstellungen der Macher vor knapp 40 Jahren sich von denen der heutigen in manchen Bereichen etwas unterscheiden, dies spiegelt sich auch an manchen Ecken und Enden in diesem Film wieder.