Die junge Emma reist in die USA um dort ein kontroverses Ölgeschäft abzuschließen. Als sie nach einem Meeting in ein Taxi steigt, ahnt sie nicht,dass dies der Beginn eines schrecklichen Leidensweges ist. Von einem psychopatischen Trio entführt, durchlebt Emma in einem abgelegenen Haus unmenschliche Qualen. Bald schon ist ihr geschundener und misshandelter Körper von nur noch einem Gedanken beseelt: Rache !!!
Schweden ist nicht unbedingt die erste Adresse, wenn man an Horrorfilme oder Rape and Revenge Beiträge denkt, vielmehr zeichnen sich unsere skandinavischen Freunde immer wieder durch erstklassige Krimikost aus. Wenn aber das Regie-Duo Sonny Laguna und Tommy Wiklund am Werk sind, dann kann man ohne Weiteres auf harte und teils blutige Genrekost hoffen. Das weiß man spätestens seit dem 2012 erschienenen "Cabin of the Dead", der praktisch die europäische Variante zum Sam Raimi Klassiker "Tanz der Teufel" darstellt und in dem es trotz einer eher kostengünstigen Produktion äußerst derbe zur Sache geht. Mit "We Are Monsters" liegt nun der neueste Streich der beiden Regisseure vor, wobei sie dieses Mal das Sub-Genre des Rape and Revenge Filmes bedienen. Das die Geschichte sich an einem Werk wie "I Spit on Your Grave" orientiert wird einem schon nach wenigen Minuten klar vor Augen geführt, wobei der Film aber dennoch eine gewisse Eigenständigkeit an den Tag legt.
Wie schon bei "Cabin of the Dead" wurde auch hier ganz offensichtlich mit einem eher geringen Budget gearbeitet, was dem Ganzen aber keinesfalls negativ ausgelegt werden kann. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn die nötigen Zutaten für einen Film dieser Machart sind im Überfluss vorhanden. So entfaltet sich von Beginn an die genau richtige Grundstimmung, das Szenario hält sich nicht allzu lange mit Nebensächlichkeiten auf und die beiwohnende Atmosphäre gestaltet sich wunderbar siffig und dreckig. Dieses Attribut können auch die beiden Haupttäter Jim und Pete für sich in Anspruch nehmen, denn allein schon von der Optik her wirken die beiden augenscheinlichen Sadisten extrem schmierig. In der Opferrolle sieht man die junge Emma, die von Hanna Oldenburg wirklich gut und authentisch dargestellt wird, wobei das Schauspiel der Akteure aber ganz allgemein ordentlich und den Abläufen angemessen erscheint. Im Fokus stehen dabei hauptsächlich Jim und Emma, zwischen den beiden entwickelt sich dann auch schon nach wenigen Minuten ein perverses Katz und Maus Spiel, das am Anfang insbesondere in psychischer Hinsicht die reinste Folter für die junge Frau darstellt.
Mit der visuellen Härte hält man sich zunächst noch etwas zurück und so richtig zur Sache geht es ehrlich gesagt auch nur in den letzten gut 20 Minuten der Story, aber dennoch strahlt "We Are Monsters" durchgehend einen äußerst harten Eindruck auf den Betrachter aus. Manch einer wird sich eventuell noch mehr explizite Gewaltdarstellungen erhofft haben, doch die hier gefundene Mixtur ist meiner Meinung nach völlig ausreichend, um stellenweise eine schockierende Wirkung zu hinterlassen. Der finale Showdown zwischen Jim und Emma gestaltet sich dann auch so richtig brutal, denn an dieser Stelle lassen es Laguna und Wiklund noch einmal so richtig krachen. Hat man sich zuvor doch mehr mit der Situation an sich und kleineren Härten begnügt, so bekommt der geneigte Gorehound nun noch einmal die volle Palette serviert und könnte bei diversen Einstellungen vielleicht sogar etwas zusammen zucken. Zudem bekommt der Zuschauer im Vorfeld natürlich auch die obligatorischen Vergewaltigungs-Szenen geboten, wobei hier sogar zwei sexuelle Übergriffe mit an bord sind, so das man sich generell eigentlich nicht über den enthaltenen Härtegrad beschweren dürfte.
Insgesamt gesehen handelt es sich bei "We Are Monsters" um einen gelungenen und in sich stimmigen Genrebeitrag, der einem phasenweise richtig unter die Haut geht. Auch der Wandel der jungen Emma vom hilflosen Opfer zur gnadenlosen Rächerin ist absolut nachvollziehbar, wobei der Übergang allerdings etwas zu schnell von statten geht, was aber sicherlich in der mit gut 78 Minuten relativ kurzen Spielzeit des Filmes begründet ist. Ansonsten gibt es aber im Prinzip nichts zu bemängeln, so das Freunde des Rape and Revenge Filmes an dieser Stelle bedenkenlos zugreifen können.
Fazit:
"We Are Monsters" macht seinem Namen alle Ehre und eignet sich definitiv nicht für zart besaitete Gemüter. Laguna und Wiklund haben mit ihrem Beitrag zwar nicht das Rad neu erfunden, aber die beiden servieren erstklassige Genrekost, bei der vor allem die großartige Grundstimmung und das äußerst furiose Finale ganz besonders in Erinnerung bleiben dürften.
7,5/10