Franks Bewertung

starstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

29.01.2016
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Review

von Frank Trebbin

Paris. Das Team um den erfahrenen, raubeinigen Polizisten Serge Buren ist nicht nur knüppelhart sondern arbeitet auch sehr zum Missfallen der Führungsebene jenseits der Regeln. Dies hat zur Folge, dass man Serge und seine Methoden sehr argwöhnisch betrachtet – auch wenn ihm die Erfolge recht geben. Als aber eine brutale Bande, die Juweliere und Banken ausraubt, die Stadt an der Seine unsicher macht, wendet sich das Glück des alten Cops: eine Kollegin, die Frau des neuen Chefs und gleichzeitig seine Geliebte, wird getötet, Serge suspendiert und seine Truppe aufgelöst. Doch Serge gibt natürlich nicht auf...



Einen Bart hat er. Nicht nur Jean Reno (sehr gewöhnungsbedürftig, weil zu zottelig), dem man den zerknitterten Alten diesseits und jenseits des Gesetzes („22 Bullets“) immer gerne abnimmt, sondern ebenso der französische „Antigang“, ein Actionfilm von der (kopierten US-)Stange. Angefangen bei den privaten Verwicklungen der Cops über das dämliche Gelaber während der Überwachungsjobs bis hin zu einem Kopfüber-vom-Dach-Verhör oder einem extrem bleihaltigen Banküberfall à la „Heat“ - alles, aber auch wirklich alles hat seinen inszenatorischen Ursprung in irgendeinem besseren Hollywood-Film. Ok, das macht „Antigang“ per se noch nicht zu einem schlechten Genrestreifen, wertet ihn aber ungemein ab, weil sich ständig ein Déjà-Vu-Gefühl vor die eigentliche Handlung (übrigens ein Remake des weitaus wuchtigeren britischen „The Crime“ von 2012) schiebt. Dabei wäre es doch einmal von der Idee her sehr gut gewesen, quasi diese Dirty-Harry-Truppe ganz im Stile des schmissigen Einstiegs weiter am Rande der Illegalität schalten und walten zu lassen, oder? Und das im mondän gefilmten Kunstlicht-Glitzer der französischen Metropole, die zu dieser Zeit noch unschuldig glänzen durfte. So ist dann eben Benjamin „Die Horde“ Rochers „Antigang“ ein formal zwar formelhafter aber immerhin in Teilen rasant und modern inszenierter Großstadt-Western geworden, der für einen unterhaltsamen Videoabend gerade recht kommt. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Alban Lenoir, Caterina Murino, Oumar Diaw u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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