Inhalt:
China, in einer früheren Epoche. Eine Bande von Gangstern, die von 4 Männern angeführt wird, hat einen weiteren Coup gelandet..., das gestohlene Gold führt "Iron Bat" Tzo Yin-Chung (Chen Hsing) mit sich.
Doch der Constable von TsangChou, der Schwertkämpfer Tieh Wu-Ching (Lo Lieh)..., er und seine Männer, darunter sein Bruder Tieh Er-Long (David Chiang) und die "Four Brothers" (Wang Kwang Yu, Cheng Lui, Lau Kong, Cliff Lok), sie wollen die Bande vernichten.
Tzo Yin-Chung kann gestellt werden. Doch bevor er etwas über die Banditen verraten kann, wird er von einem anderen Anführer der Gangster, "Southern Geese" Peng Yun-Chiang (Ku Feng), getötet.
Auch Peng Yun-Chiang, und das 3. Oberhaupt, "Golden Abascus" Lee Bu-Lok (Chang Pei-Shan), werden gestellt und getötet.
Der Ober-Boss der Bande ist Ma Wai-Jia (Fang Mien)..., und er verfügt noch über etliche Kämpfer.
Auch er wird schließlich von Tieh und dessen Männern gestellt, es kommt zum Kampf, Tieh wird verletzt..., doch gelingt es ihm zu entkommen.
Sein Bruder wird indes getötet.
Tieh Wu-Ching erreicht eine entlegene Hütte. Hier lebt die blinde Kuei Ku (Li Ching).
Sie ist die Tochter von Ma Wai-Jia! Sie gibt Tieh die helfende Medizin, pflegt ihn.
Als Ma Wai-Jia, dessen Tochter von seinen Machenschaften nichts weiß, in der Hütte eintrifft, begegnen sich die beiden verfeindeten Männer.
Unter einem Vorwand verlassen sie Kuei Ku..., um sich zu duellieren.
Es kommt zum endgültigen Show-Down zwischen Ma Wai-Jia und Tieh Wu-Ching. Ein Kampf um Leben oder Tod muss die Entscheidung in diesem Ringen herbeiführen.......
Fazit:
Das Jahr 1969 war für den Meister-Regisseur der Shaw Brothers, Chang Cheh, ein äußerst wichtiges, ein wegweisendes.
Zum einen konnte er mit "The Return of the one-armed swordsman" (siehe mein Review auf dieser website) ein erfolgreiches Sequel seines Mega-Hits von 1967 -"The one armed swordsman" ("Das goldene Schwert des Königstigers", siehe mein Review auf dieser website) nachlegen..., zum anderen konnte er mit "Have sword, will travel" ("Die Todespagode des gelben Tigers", siehe mein Review auf dieser website), sein Super-Duo der kommenden Jahre -Ti Lung und David Chiang- weiter in Position bringen.
Und auch mit diesem Streifen hier, dem Swordplay-Eastern "The Invincible Fist", gelang Chang Cheh ein überzeugender, ja starker Beitrag zum aufkommenden neuen Genre, dem Bloodshed-Eastern mit männlichen Helden.
Es entstand unter seiner Regie für die Studios der Shaw Brothers ein spannender, flüssig-strickt erzählter, in oft düsteren Bildern gehaltener Eastern, mit geschickt eingeflochtenen melodramatisch-melancholischen Sequenzen, und rasant-dynamischer, blutiger Action.
All dies in den Studio-Sets der Shaw Brothers, garniert mit ein paar gut gewählten Outdoor-Locations. Die Atmosphäre ist stimmig, die Bilder düster, fast etwas Beklemmung auslösend. Und die Story ist zwar einfach, doch auch mit interessanten Nuancen versehen.
Dies liegt vor allem am Rollenbild des Villain, des Bösewichts in diesem Streifen: Fang Mien.
Denn der führt quasi ein Doppelleben..., als brutaler Gangster-Boss, zugleich aber als treusorgender, arglos wirkender Vater einer blinden, niedlichen Tochter, die vom Treiben ihres Vaters nichts ahnt, nichts ahnen darf.
Doch zieht sich der Ring um Fang Mien immer enger. Der Held des Streifens, Lo Lieh, er will diesem Banden-Chef das Handwerk legen. Und zieht letztendlich somit auch die Tochter in die Sache hinein. Doch die Figur Lo Lieh´s erkennt die Situation, auch er will psychischen Schaden von der weiblichen Figur abwenden..., will die Angelegenheit mit seinem Opponenten quasi ´intern´ klären.
Hier benötigt seine Darstellung somit etwas an Fingerspitzengefühl..., und das bringt Lo Lieh rüber. Auch sein Charakter wirkt leicht brüchig.., er ist kein Strahle-Held, geht die Dinge ruhig und mit Bedacht an, legt sich eine gewisse Zurückhaltung zu. Das ist von Lo Lieh überzeugend dargestellt.
Dieser strickt-stringente Handlungsbogen, melodramatische Sequenzen mit Li Ching, die die Rolle der blinden, so niedlichen wie nichtsahnenden Tochter mit Bravour meistert, und die Handlung stets voranbringende Ermittlungen und Fights..., das sind die Stärken dieses dicht-atmosphärischen Eastern-Streifens von Chang Cheh.
Fang Mien, sein Rollenbild ist der Schlüssel, der die Dinge besonders interessant macht. Zum einen dieser skrupellos-brutale Gangster-Chef der über jede Leiche geht. Dann der liebevolle Vater, der sich alsbald mit der Tochter ins Private zurückziehen und nur noch für sie da sein will. Als ruhiger, liebevoller Privatier und Vater.
Da wirkt seine Figur denn so, als könnte sie kein Wässerchen trüben..., dieser ältere, biedere Herr.
Tja, was für ein Kontrast.
Seine Schergen, sie schrecken indes vor nichts zurück..., und sorgen zudem für eine Star-Dichte, und dafür, dass sich der Held an ihnen abarbeitet, bis letztendlich der oberste Villain isoliert für sich steht, und das Drama somit ja seinem Höhepunkt entgegen strebt.
Chen Hsing, alsbald gemeuchelt, vom eigenen Kameraden, Ku Feng, der absolute Viel-Filmer der Shaw Brothers. Und schließlich Chang Pei-Shan als nobel gewandeter, arrogant wirkender Schwert-Mann.
Auch die Darsteller an der Seite Lo Liehs..., hier wurde prominent besetzt, Männer die in zukünftigen Epen des legendären Regisseurs noch agieren durften, wie Cheng Lui oder Wang Kwang-Yu.
Einer sticht da leicht heraus...: David Chiang. Hier noch in einer kleinen Nebenrolle, und mit einem knackigen Fight sein Ableben findend. Noch im selben Jahr aber begann seine große Zeit, wurde er zum von Chang Cheh protegierten Star der Shaw Brothers.
Dichter Handlungsbogen, ein gefällig-spannender Aufbau und ein nuanciert-stringentes Konzept zwischen Melodram und Krimi, unaufgeregte Darstellungen und Facetten wie diesen schizoiden Villain, sowie eine düstere Atmosphäre..., da gerät die Schwert-Action lediglich zur Sahne auf dem Kuchen.
Doch auch sie kann -für das frühe Baujahr 1969- überzeugen, das sind rasant-dynamische Swordfights..., nicht so blutig wie spätere Actioner des Regisseurs, doch man sieht schon einiges vom berühmten Shaw-"Blut"..., werden Leiber durchstochen oder aufgeschlitzt.
Wieder sorgten Tang Chia und Lau Kar Leung, die beiden Routiniers für die Action-Choreographie. Ohne die beiden umtriebig-quirligen Fight-Instructors wäre Chang Cheh aufgeschmissen gewesen..., sie erst veredelten die Eastern des Meister-Regisseurs.
Schon erstaunlich, was für Action die beiden schon in einem so frühen Stadium des Genres auf die Leinwand bringen konnten.
"The Invincible Fist", ein weiterer früher Eastern von Chang Cheh für die Shaw Brothers, und ein weiterer früher Beitrag zum neuen Bloodshed-Genre..., nach seinen ersten Erfolgen mit Wang Yu, konnte Chang Cheh seinen Stil weiter entwickeln... und eine neue Ära im Hongkong-Kino einleiten.
Sehr knappe, aber verdiente, ordentliche 8/10 Punkte kann ich für "The Invincible Fist" vergeben..., einem Film, der in manchem Ranking im Internet hinsichtlich ´Shaw-Eastern der 60er Jahre´ in den ´Top Ten´ gelistet ist.
Im Jahre 1980 griff Regisseur Kuei Chih-Hung diesen Stoff noch einmal in ähnlicher Form auf, und es entstand für die Shaw Brothers der Eastern "Killer Constable" ("Der gnadenlose Vollstrecker", siehe mein Review auf dieser website), mit Chen Kuan Tai in der Titel-Rolle.