Review

Staffel 2 - 9/10

Staffel 2

Inder bei Tinder

In der Sophomore-Season von "Master of None" lenkt sich Dev in Bella Italia von einer gescheiterten Beziehung ab, er perfektioniert dort seine Pasta-Skills und findet nun vielleicht seine große Liebe...?! Die zweite Staffel der quirligen und cleveren Netflix-Show toppt sein schon gutes erstes Jahr in nahezu jeder Hinsicht. Wer mit der originalen Staffel nichts anfangen konnte, der wird hier durch zwar auch kein Fan, aber der Rest bekommt von allem mehr und das auch noch besser.

Viele Punkte, warum mir die New Yorker It-Serie ans Herz gewachsen ist, könnte ich aus meiner Kritik zur ersten Staffel locker abkopieren. Dev ist noch immer ein erfrischender Charakter, nicht nur weil er witzig und indisch ist. New York bleibt auf ewig die Stadt, die niemals schläft und ansteckend cool ist. Und Themen wie die moderne Datingwelt, (wenig gläubiger) Moslem im Westen zu sein oder lesbisch in der schwarzen Gemeinschaft, werden einfach nicht alt oder weniger mutig.

Doch Staffel 2 schafft noch mehr, als überall einen drauf zu setzen. Die Nudeln sind nun perfekt, die realistische Romantik kommt nicht zu kurz und mit dem Abstecher Richtung #MeToo ist man so nah am Puls der Zeit, dass man ihr fast voraus ist. In vielerlei Hinsicht und Ansichten. "Master of None" ist wie ein stilvolles Stand-Up-Comedy-Programm mit Gehalt und Werten - also in etwa das Gegenteil von Mario Barth. Als ob Woody Allen Judd Apatow ein indisches Curry zaubert. Als ob man die Welt mal aus einem anderen, unglaublich freshen und ehrlichen Winkel betrachtet. Keine Selbstverständlichkeit, selbst in der heutigen, fortschrittlichen und wegweisenden Serienlandschaft.

Fazit: Pasta, Pannen und die große Amore - "Master of None" ist kreativ und süß und charmant wie lange keine Serie mehr. "Seinfeld" für die Hippster-Generation?! (9/10)

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