Wrecker ist ein Roadmovie, das wirklich alles falsch macht, was man falsch machen kann.
Da ist zunächst einmal die Tatsache, dass es sich bei dem Film um ein dreistes Plagiat des Steven Spielberg Erstlings „DUELL“ handelt. Stellenweise wurde sogar 1 zu 1 kopiert, ich sage nur „Telefonzelle“ . Wie auch in Spielbergs Psychoterror Klassiker verfolgt hier ein gesichtsloser Trucker völlig grundlos ein offensichtlich zufällig ausgewähltes Opfer. Wobei es sich im Fall von Wrecker eher um zwei Opfer handelt. Und diese Tatsache macht es keinen Deut besser. Denn die besagten Tussen, die in ihrem neuen 5,0 liter Mustang ausser Stande sind, einen respektablen Abstand zu ihrem Verfolger zu schaffen – welcher einen Abschleppwagen nebst angehängter Schrottkarre fährt – sondern in einer Tour unterirdisch miese Dialoge ab. Und das so hölzern, unmotiviert und aufgesetzt, dass man es kaum glauben mag.
Überhaupt verhalten sich die beiden Hühner derart dauerblöde, dass man sich alsbald wünscht der Mann vom Abschleppdienst möge sie doch kriegen und dem Ganzen ein Ende machen. Zur Ehrenrettung der beiden talentfreien Darstellerinnen muss allerdings gesagt werden, dass sie natürlich gegen die massiven Logiklücken des Drehbuchs sowie das völlig vergeigte Timing des Regisseurs auch nix ausrichten können.
Da wird zum Beispiel über die Gefahren des Überholens lamentiert, obwohl die Straße die durchs californische Nirgendwo führt, hunderte Meter geradeaus einsehbar ist und seit einer Ewigkeit kein Gegenverkehr auszumachen war. Und dann setzt Blondchen eingangs einer Linkskurve den Blinker und schert aus. Und hat die Verfolgung dann mal ein bisschen an Tempo zugelegt endet sie völlig abrupt und kaum nachvollziehbar in einem Truckstop bei einer Cheeseburgerbestellung. Soviel also zum Thema Timing.
Sehr negativ fällt auch die Kameraarbeit auf. Kein raffinierter Blickwinkel, keine rasante Kamerafahrt. Nur der stetig gleiche Wechsel zwischen Totale und „hinterher“, bzw. „Vorausfahren“. Mal beim Mustang, mal beim Truck. Dazwischen die beiden Chicas beim Blödsinn labern im Fahrzeuginneren und der Blick durch die Windschutzscheibe des Abschleppwagens – wobei immer der Pentagrammanhänger vor der Kamera rumbaumelt. Uhhhhh, das Böse – hallo Zaunpfahl.
Wie man mit einem Minibudget und einer Hand voll fähiger Schauspieler eine Verfolgungsjagd durch die Einsamkeit amerikanischer Hinterland – Interstates über eine Laufzeit von knapp 90 Minuten durchaus sehenswert, mit stringentem Spannungsbogen und grandiosem Schlusstwist umsetzen kann, hat Darren Lemke 2004 mit „LOST“ gezeigt. Und natürlich auch Meister Spielberg mit seinem eingangs erwähnten Nervenfetzer aus 1972.
„Wrecker“ hingegen ist in allen Belangen ein furchtbar langweiliger Rohrkrepierer. Schlecht inszeniert, schlecht geschauspielert und nur für die „Handy klingelt Szene“ kurz vor Schluß gibt es den Gnadenpunkt.
And always remember – “ LOST” mit Dean Kain und Danny Trejo anschauen ;-)