Der dritte Teil der Puppetmaster-Reihe spielt in Berlin zur Zeit des 2. Weltkrieges. Die Nazis sind hinter dem Geheimnis des Puppenspielers Andre Toulon her, der seine Puppen mittels einer Flüssigkeit zum Leben erweckt und dieses Mittel wollen die Hakenkreuzträger nutzen, um damit tote Soldaten zu reanimieren. Dummerweise gehen sie etwas zu weit und töten Andres Frau, der fortan auf blutige Rache sinnt und diese mit Hilfe seiner Puppen durchführt.
Dies ist der erste Teil, in dem die eigentlichen Hautdarsteller, nämlich die Puppen, komplett auf der guten Seite stehen. In den vorherigen Teilen wurden sie von den anfänglichen Bösewichtern erst gegen Ende zu den netten, sich gegen ihren fiesen Meistern wendenden Geschöpfen. So ist dieser Drittling insgesamt gesehen etwas eintönig geworden, denn es ist eine einfache Rächerstory. Immerhin bekommen die Nazis ordentlich ihr Fett weg und das ist auch gut so.
Dadurch, dass dieser Teil vor den anderen spielt, erfahren wir einiges über den Puppenmeister himself und auch über seine Kreationen. So werden wir Zeuge, wie Leech Woman entsteht (die ich mir letztens wegen meiner Begeisterung für diese Figuren bei einem bekannten Internetauktionshaus ersteigert habe, wobei ich leider bei dem ebenfalls dort angebotenen Pinhead überboten wurde [nix mit 3...2...1...meins!]) und erfahren, dass alle Figuren einem real existierenden und Andre Toulon nahe stehenden Menschen zu Grunde gelegt wurden, wobei ich nicht so ganz nachvollziehen kann, warum Blade, der in diesem Teil ebenfalls zusammengeschustert wird, nach dem Ebenbild vom Oberbösewicht Major Kraus geschaffen wurde. Naja, egal.
Die Puppen wurden wieder gut in Szene gesetzt, wobei ich selbst die Stop-Motion-Szenen durchaus sympatisch finde. Neben den bereits genannten Blade und Leech Woman sind diesmal Pinhead, der Bohrerkopf und der clownische Kasper und erstmals der sechsarmige Cowboy mit dem eingemeißelten Dauergrinsen mit von der Partie und die Püppchen bekommen ordentlich Gelegenheit, sich an den Verbrechern blutig zu rächen. Die Effekte hierbei sind härter und besser als in den Vorgängern, wobei es nicht immer bierernst zugeht. So entbehren das Schießduell oder das durch einen Ölfleck über der Oberlippe einem gewissen Herrn Hitler nich unähnlich sehende Opfer nicht einer gewissen Komik.
Ansonsten ist die Musik wie auch in den vorherigen Teilen stimmig und passend und bei den schauspielerischen Leistungen liegt dieser dritte Teil mit einigen Nasenlängen vor den anderen.
Trotz gewisser Längen und zeitlicher (sowohl in der Kontinuität zu den anderen Teilen als auch der historischen) Unstimmigkeiten ist Andre Toulons Rache nett anzuschauen. Er ist meiner Meinung nach nicht, wie häufig behauptet wird, besser aber auch keinesfalls schlechter als die beiden Vorgänger.