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Ein Jahr nach dem, erfreulich guten, ersten Puppetmaster, wurde dem Publikum 1990 der zweite Teil präsentiert. Die Puppen waren wieder alle mit an Bord, aber würde es ein Nachfolger schaffen, so zu überzeugen wie der Erstling?

Nach den Ereignissen von Teil 1 wollen einige Wissenschaftler, welche aus 4 Jugendlichen und einer älteren Dame, welche eine Art Medium ist, bestehen, versuchen, das Geheimnis des Hotels und der Geschehnisse des ersten Teils zu lösen. Als sie ankommen, verspürt das Medium eine gewisse Aura und sieht kurz darauf zwei Puppen. Keiner glaubt ihr, doch als der erste Mord geschieht und die Dame auf einmal wie vom Boden verschwunden ist, geht der Horror erst so richtig los.

Hier haben wir mal wieder das übliche Problem, guter Erstling, der eine nette Story hatte, wird gefolgt von einer Fortsetzung, die plump versucht an den Erfolg des Erstlings anzuschließen. Ist der Anfang noch recht viel versprechend, als man die Puppen nachts am Grab von Toulon sieht. Dümpelt die Story danach nur noch so vor sich hin. Immer wieder kriegt man ein wenig Einsicht in das Leben von Toulon und seiner Frau, aber hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Auch die Entstehung der Puppen hätte man noch mehr beleuchten können.

Schauspielerisch liegt das Niveau ungefähr im Bereich das ersten Teils. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht besonders gut. Die Puppen sind auch hier wieder das wahre Highlight. Alle sind sie wieder da und zudem bekommt man mit Torch eine ganz neue Puppe zu Gesicht. Ich hatte immer das Gefühl, dass er ein wenig wie ein Nazisoldat aussieht, aber das kann natürlich auch täuschen. Der Flamenwerfer ist aber trotzdem eine nette Waffe und wird hervorragend eingesetzt. Tricktechnisch ist das ganze besser umgesetzt, als noch in Teil 1. Die Puppen agieren noch besser und auch die Effekte sehen gut aus. Leider sind einige Morde schwächer, andere dafür wieder besser als in Teil 1. Also eher gemischt.

Konnte die Kamera im ersten Teil noch durch interessante Aufnahmen punkten, hat man dies im zweiten Teil komplett gestrichen, was mehr als schade ist. Durch diese kleinen Ausflüge auf die Höhe der Puppen, konnte Teil 1 viel Atmosphäre und Charme aufbauen, was dem zweiten Teil leider nicht in dem Ausmaße gelingt. Musikalisch kommt hier die größte Ernüchterung. Kam in Teil 1 noch sehr oft die Puppet Master Theme zum Einsatz, taucht sie hier fast nur am Anfang auf. Dazwischen gibt es zwar auch eine ganz nette musikalische Untermalung, aber als Fan des ersten Teils wünscht man sich eben den alt bekannten Score zurück. Schade.

Das Teil 2 trotzdem unterhält hat er fast ausschließlich den tollen Puppen zu verdanken. Vieles von Teil 1 wurde über Bord geworfen, nichts desto trotz kann man sich Puppet Master 2 ruhig mal anschauen. Man sollte eben nur nicht das gleiche wie bei Teil 1 erwarten und sich eher auf trashige Unterhaltung einstellen.

Fazit: Netter Teil 2, der ohne den altbekannten Score von Teil 1 und deren tolle Kamerafahrten daher kommt, trotzdem auf Grund der Puppen unterhalten kann.

6,5/10 Punkten

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