Auch der zweite Teil der “Puppet Master” Reihe spielt wieder im Hotel Bodega Bay Inn, auch hier muss sich eine Gruppe von Parapsychologen - die hier Nachforschungen wegen der vorangegangenen Todesfälle anstellen wollen - mit den Puppen von Andre Toulon herum schlagen. Also gleiche Kulisse, aber eine vollkommen andere Geschichte. Denn endlich bekommt man etwas Hintergrund über die Puppen geliefert! Wenn natürlich verpackt in eine nur mäßig interessante Geschichte, die aber in der zweiten Hälfte schon noch etwas anzieht. Was etwas aufstößt ist vor allem das schon wieder Parapsychologen hier im Hotel weilen; da die Puppen aber relativ früh auftauchen kann schlecht ein Spannungsbogen wie im ersten Teil aufgebaut werden. Also viel Schattenspiel der dutzenden Korridore und Flure fällt etwas flach, dafür ist alles etwas flotter gemacht.
Was einem sofort auffällt ist das die Puppeneffekte um einiges besser als noch im ersten Teil sind; die Animationen sind sehr gediegen und versprühen mehr Charme als wie Vorgänger wo teilweise die Puppenspieler spürbar anwesend waren. Natürlich sind die Animationen noch immer Stop-Motion, doch sichtlich mehr Bewegungsabläufe erkennbar und vor allem: die Puppen haben deutlich mehr Screen-Time. Daraus resultieren natürlich ein paar mehr Morde, nett anzusehen wenn auch budgetbedingt nicht sonderlich gut gemacht und besonders die Entnahme der Stirnlappen sehr durchschaubar.
Über die Darsteller muss man keine großen Worte verlieren, einseitige Charaktere ohne großes Charisma - nicht einmal so "besondere Personen" wie im ersten Teil, sondern nur "Kanonenfutter" . Einzig überzeugender lebender Akteur ist der Charakter des Andre Toulon, der mit seinem Mullbinden-Outfit eine gewisse Ähnlichkeit mit dem “Unsichtbaren” hat; ebenfalls eine tragische Rolle. Jedenfalls sehr stimmig die Parts in denen er z.B. Puppen zusammen bastelt (es gibt eine neue Puppe: den Flammenwerfersoldaten) oder ein Teil seiner Vergangenheit (Brand seines Puppentheaters in Kairo, Ägypten) erzählt wird. Das wie und warum der Erschaffung der Puppen wird hier noch nicht offenbart, aber zumindest bekommt der Fan erste Informationen - im Laufe der Reihe werden ja bekanntlich immer mehr Mosaiksteinchen aufgedeckt.
Atmosphärisch ist dieser Teil der “Puppet Master” Reihe nicht ganz so wie der Vorgänger, dafür sind aber die Hauptdarsteller - nämlich die Puppen - mehr zu sehen und insbesondere gefällt die Verlagerung hin zur klassischen Erzählweise der Reihe mit Toulon. Das Liebesgeplänkel ist leider unabdingbar, hat jedenfalls für die Story und die Hintergrundgeschichte einen Sinn und so verschmerzbar. Gute Unterhaltung für Fans der Reihe ist garantiert; sehr stimmig vor allem der Anfang mit der Erweckung von Toulon und auch das augenzwinkernde Ende hat schon was.