Review

Schnapp sie dir, Krampus!

Nachdem Michael Dougherty mit "Trick 'r Treat" einen Halloween-Horrorklassiker geschaffen hat & beweisen konnte, dass er Spaß & Grusel gute ausbalancieren kann, versucht er dieses nun nochmal mit einem Weihnachtshorrorfilm. Warum nicht - was einmal gut klappt, könnte dies doch auch ein zweites Mal tun. Und ein drittes Mal an Ostern oder dem Erntedankfest. Spaß beiseite - für eine weihnachtliche Horrorkomödie gab es keinen besseren Mann. Und er erfüllte den Auftrag von Universal gut - zumindest hätte es viel schlechter laufen können. Ob daraus ein Weihnachtsklassiker entsteht, wage ich zu bezweifeln. Horrorfans mit den richtigen Erwartungen, dürften ihn in Zukunft an den kalten Feiertagen aber schon gerne aus der Sammlung hervorkramen... 

Die Geschichte handelt recht klassisch von einem Jungen, der nach einem erneut schrecklichen Aufeinandertreffen der buckligen Verwandtschaft an Weihnachten, seinen süßen Wunschzettel wütend, ungläubig & enttäuscht, dem Nachthimmel entgegenpfeffert. Das freut den Krampus & seine kleinen Helfer, die der größtenteils unsympathischen Familie direkt mal eiskalt einen Besuch abstatten! Und so beginnt eine eigenartige Mischung aus "Kevin allein zu Haus", "Schöne Bescherung" & den "Critters".

Im Nachhinein ist der Film zwar den Kinobesuch, selbst für einen Fan des Genres wie mich, nicht unbedingt wert & Heimkino nächstes Weihnachten hätte es auch getan - aber da es Horrorfilme mit größerem Budget & lustigen Ideen gar nicht mehr viele gibt, warum nicht unterstützen. Und auch wenn "Krampus" ebenso viele Probleme wie Stärken bietet, ist er doch so mit das Naheste, was man den "Gremlins" in den letzten 20 Jahren gebracht hat. Der Film bietet Grusel sowie Spaß & Humor, ziemlich gut verteilt, keine Seite kommt erwähnenswert zu kurz. Leute die eine Entscheidung wollen, werden dadurch automatisch enttäuscht. Man kann das aber auch feiern. Man muss halt offen für alles & nicht zu stur in seinen Erwartungen sein.

Richtig toll ist das Design der Monster - der Film sprüht fast über vor Ideen & ist erfreulich hochprozentig handgemacht. Egal ob Krampus' viele Helfer oder er selbst - alle sehen hochwertig wie grandios aus & wirken cooler, als die gesamte Familie zusammen. Nicht selten drückte ich den Kreaturen die Daumen - was nicht gerade für gute, menschliche Charakter & das Script spricht. Der Krampus selbst hat etwas wenig Screentime für den Titelgeber & der Film hat nicht immer perfektes Pacing, dreht etwas zu spät auf Vollgas - eine gelungene Animationssequenz über die früheren Erfahrungen der Großmutter mit dem Krampus & ein doppeldeutig-böses Klischee-Ende, machen das aber wieder wet.

Fazit: gute Balance aus Grusel & Spaß, dessen Highlight klar das Creature-Design ist, der aber auch etwas überladen wirken kann. Und ob es Sinn der Sache ist, die Bösen anzufeuern, lasse ich mal dahin gestellt...

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