Und wieder einmal sieht die Zukunft zappenduster aus. Es herrscht Krieg gegen die Trancers, und die Menschheit steht auf verlorenem Posten, da der Feind übermächtig ist. Als die letzte Bastion zu fallen droht, ist allen klar: Jetzt kann nur noch Jack Deth (Tim Thomerson) helfen. Der schlägt sich nun, im Jahr 1992, als Privatdetektiv durchs Leben und kämpft gerade an einer anderen Front... seine Frau Lena (Helen Hunt) hat sich von ihm getrennt und spricht von Scheidung. Jack wirft seinen ganzen Charme in die Waagschale und lädt sie zu einem Versöhnungsrendezvous ein. Bevor es allerdings so weit ist, taucht ein fischiger Android namens Shark (R.A. Mihailoff) auf, packt Jack und verfrachtet ihn zurück in die Zukunft. Dort wird ihm auf die Schnelle seine Mission erklärt. Er muß ins Jahr 2005, um das neue Trancers-Problem im Keim zu ersticken. Wie sich herausstellt, experimentiert eine geheime Regierungsabteilung unter der Leitung von Colonel Daddy Muthuh (Andrew Robinson) mit Männern und Frauen, um aus ihnen unbezwingbare Supersoldaten zu machen... die Trancers! Mit Hilfe von R.J. (Melanie Smith), die aus dem Programm aussteigen will, rüstet sich Jack zum alles entscheidenden Kampf.
Unter der Regie von C. Courtney Joyner geht der Trancers-Franchise in die dritte Runde, und herausgekommen ist recht unterhaltsame Actiongülle für den anspruchslosen Genrefan im Allgemeinen und dem Trancers-Fan im Speziellen. Auf Kontinuität hat man hier generell wenig Wert gelegt (die Zukunftsebene mit Jacks Exfrau Alice Stillwell (Megan Ward) spielt nun z. B. im Jahr 2325); stattdessen versuchte man sich offensichtlich an einer Art Neustart, was zum Teil auch gelungen ist. Trancers III ist im Vergleich zu den ersten beiden Teilen düsterer angelegt, und auch die Trancers unterscheiden sich von ihren Vorgängern. Helen Hunt, die mit der TV-Serie Mad About You (Verrückt nach Dir, 1992-1999) in der Zwischenzeit zum Star aufgestiegen ist, kehrt noch einmal als Lena zurück, um die Geschichte der Figur zu einem ordentlichen Abschluß zu bringen. Die Begegnung mit ihrem zeitreisenden Ex-Mann im Jahr 2005 ist das emotionale, wehmütige Highlight des kurzweiligen Streifens. Tim Thomerson liefert als grimmig-zynischer Trancer-Hunter erneut eine launige Performance ab, obwohl er diesmal verdammt viel einstecken muß. Melanie Smith und Megan Ward sind nettes Augenfutter, und Ex-Leatherface R.A. Mihailoff (Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III) treibt die Story als Android Shark in trashig-lächerliche Höhen.
Die große Schau ist allerdings Andrew Robinson (Dirty Harry), der seinen Schurken diabolisch-schräg anlegt, sich phasenweise an seiner Hellraiser-Figur orientiert ("Come to Daddy!") und auch nicht davor zurückschreckt, hübsch dick aufzutragen. Daß Charles Band das Regie-Zepter an C. Courtney Joyner (Lurking Fear) weitergereicht hat, war eine gute Entscheidung. Erstens bringt er etwas frischen Wind ins Geschehen, und zweitens kann er Action besser und dynamischer inszenieren als der Full Moon-Zampano. Damit einhergehend sind die Shootouts einen Tick blutiger und die Fights ein ganzes Stück härter; sogar einen Kehlenrausreißer, der John Rambo bestimmt stolz gemacht hätte, kann man (in der unzensierten Fassung) bestaunen. Außerdem vermeidet Joyner Durchhänger, indem er das Tempo durchwegs hoch hält, sich aufs Wesentliche konzentriert und den Streifen nach etwas mehr als siebzig Minuten auch schon wieder beendet. Trancers III bietet knackig-flotten, preiswert-charmanten Actionspaß, punktet mit dem Wiedersehen von einigen liebgewonnenen Figuren und begeistert mit der grandiosen Schurkennummer von Andrew Robinson. Genrefans werden also alles in allem gut bedient.