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In der Nähe von Indianerfriedhöfen geht es oft unerklärlich zu, - Gebäude sollte man darauf schon gar nicht errichten, wie Filmfreunde der Gattung Haunted House wahrscheinlich wissen.
Autor und Regisseur Philip Granger wollte mit seinem ersten abendfüllenden Streifen ebenfalls die Richtung der paranormalen Ereignisse einschlagen, doch brauchbare Ideen sind ihm dabei augenscheinlich nicht in den Sinn gekommen.

TV-Reporter Johnny benötigt dringend gutes Material für seine Reality-Show, um nicht abgesägt zu werden. Also wittern er und sein Team die Chance, im sagenumwobenen Desmond Gebäude spannendes Material einzufangen. Dort angekommen, scheint sich das Gebäude zu deformieren, Räume und Etagen, Wände und Türen nehmen stets neue Gestalt an und so ist das Team bald orientierungslos, denn Desmond will die Eindringlinge nicht entkommen lassen...

Ausnahmsweise mal nicht in Form von Found Footage verpackt, erscheinen die knapp 75 Minuten Laufzeit auch ohne Wackelkamera verdammt eindimensional.
Die überaus flachen Charaktere befinden sich binnen kurzer Anlaufphase im Gebäudekomplex, welches von außen katastrophal nach Computeranimation aussieht.
Die Schächte und Gänge sind zwar okay gewählt und einigermaßen stimmungsvoll ausgeleuchtet, doch wenn die Truppe relativ ziellos durch verschiedene Räumlichkeiten läuft, ohne dass etwas wirklich spannendes eintritt, flacht das Geschehen bereits nach wenigen Minuten ab.

Die Begegnung mit einem zwielichtigen Sicherheitsbeamten lässt für einen Moment aufhorchen, unerklärliche Geräusche erwecken zumindest zu Beginn ein wenig Interesse, doch die Willkürlichkeit, mit der sich das Gebäude verändert, zeugt rein gar nicht von kreativen Ansätzen, zumal überhaupt kein System wie etwa in "Cube" dahinter steckt.
Entsprechend wird die Truppe getrennt, mal sind Stimmen hinter einer Wand zu hören, Schächte müssen durchquert werden und die obligatorische Besessenheit eines Individuums gesellt sich ebenfalls dazu. Doch auf Dauer lassen sich die übersinnlichen Erscheinungen an einer Hand abzählen, wobei zwei Dämonenfratzen so altbacken in Szene gesetzt sind, als würden sich diese gleich in 60er-Jahre-Zombies verwandeln.

Zwar wird die Crew im Verlauf ein wenig dezimiert, doch bis auf Nägel im Hals (angedeutet), abgetrennte Fingerkuppen und eine Körperteilung (teils mittels CGI) sind kaum erwähnenswerte Gewalteinlagen auszumachen. Auch die Effekte halten sich in Grenzen, wobei von der Decke tropfendes Blut per CGI auch nicht notwendig gewesen wäre.

Im Grunde latschen also nur ein paar facettenlose Figuren durch ein verwaistes Gebäude, mal verschwindet jemand, mal gibt es kurze Blicke ein paar Etagen tiefer, doch die Bedrohung in Form des titelgebenden Gebäudes will sich zu keiner Zeit so wirklich manifestieren, da die Ereignisse recht beliebig daherkommen und der Überlebenskampf bis zum unpointierten Ende keine Spannung erzeugt. Den können sich Freunde von paranormalen Aktivitäten, insbesondere in Spukhäusern definitiv sparen.
3 von 10

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