Eigentlich sollte der fünfte Teil von "Paranormal Activity" den Abschluss der Reihe bilden, doch es benötigte sage und schreibe fünf verschiedene Drehbuchschreiber, um eben dieses nicht hinzubekommen. Zwar gibt es erneut hysterisches Gewackel und statischen Einheitsbrei, jedoch keine neuen Erkenntnisse.
Ryan und Emily ziehen mit ihrer sechsjährigen Tochter Leila von New York nach Kalifornien, wo sie sich mit Yoga-Lehrerin Skyler und Ryans Bruder Mike an den Weihnachtsvorbereitungen beteiligen und indes alte Videobänder und eine noch ältere Kamera ihrer Vorbesitzer finden. Nach einigen Sichtungen des Materials aus den Achtzigern, auf denen das Geschwisterpaar Katie und Kristi zu sehen ist, scheint Tochter Leila einen stärkeren Bezug zu ihren imaginären Freund Toby zu entwickeln...
Ähnlich wie beim "Saw" - Franchise sollten möglichst alle Teile so halbwegs präsent sein, um Schlüsselfiguren wie Toby, Katie und Kristi zuordnen zu können, denn ansonsten ist mit dem alten Videomaterial nicht wirklich viel anzufangen.
Formal erleben wir das übliche, da der Familienvater stets zu seiner Heimkamera greift und jeden Firlefanz beim erstmal unspektakulären Familientreiben mitfilmt, bis er auf die uralte Kamera stößt, welche geisterhafte Aktivitäten festhalten kann.
Die Idee einer interaktiven Zeitreise bringt zumindest ein wenig Kreativität und leichten Grusel zum Vorschein, doch ansonsten laufen sich die nur selten effektiv platzierten Jump Scares rasch tot und die wenigen Effekte vermögen lediglich in Ansätzen zu überzeugen.
Die Figurenzeichnungen bleiben oberflächlich, noch eindimensionaler fallen hingegen die Dialoge mit gefühlten fünfzig Mal "Was war das?" aus.
Wenn innerhalb gespannter Stille ein Spielzeug wie von Geisterhand erschrillt, ist das einer der wenigen Momente, in denen die Lethargie durchbrochen wird und auch der Einsatz eines Priesters bringt final einige taugliche Effekte mit sich.
Doch inhaltlich schafft es der vermeintliche Abschluss nicht, die vorangegangenen Teile zu berücksichtigen und Katies Schicksal (welche hier nicht als Erwachsene in Erscheinung tritt) in irgendeiner Form zu besiegeln, was folgerichtig für weitere Fortsetzungen spricht.
Doch zwischen Bildverfremdungen (den einzigen, wenigen 3D-Effekten), dem obligatorischen Huschen im Hintergrund, Materialisierungen dämonischer Kräfte und der Frage, welchen Bezug die Yoga-Tante überhaupt zur Familie hat, kommt es nur allzu selten zu spannenden Einlagen und auch darstellerisch sind Abstriche zu machen.
Handwerklich noch okay und erst gegen Ende etwas anstrengender zu verfolgen, benötigt es für den wirklichen Abschluss etwas mehr als eine Zusammenfassung dessen, was die Vorgänger bereits ablieferten.
4,5 von 10