Tom Harris (William Joyce) ist ein dermaßen erfolgreicher Autor von seichten Schnulzenromanen (und ein unausstehlicher Süßholzraspler noch dazu), daß ihm die Frauenwelt buchstäblich zu Füßen liegt. Um für sein nächstes Buch zu recherchieren, fliegt er zusammen mit seinem Verleger Duncan Fairchild (Dan Stapleton) und dessen Frau Coral (Betty Hyatt Linton) auf eine nahezu unbekannte, geheimnisumwitterte Karibikinsel, auf der angeblich Voodoo praktiziert wird und Zombies durch die Botanik schlurfen. Gleich nach der Landung muß unser Held feststellen, daß an den Gerüchten etwas dran ist. Eine lebende Leiche, der selbst abgefeuerte Kugeln aus seiner Pistole nichts anhaben können, attackiert ihn und enthauptet mit einer Machete den unglücklichen Fischer, welcher ihm kurz zuvor über den Weg gelaufen ist. Wenig später machen Harris und Fairchild die Bekanntschaft von Dr. Biladeau (Robert Stanton) und dessen hübschen, blonden Tochter Jeannie (Heather Hewitt), auf die der Schriftsteller sofort ein Auge wirft. Immerhin entschließt sich Harris letztendlich, den mysteriösen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen, nicht zuletzt, weil die Eingeborenen seine neue Flamme Jeannie als Menschenopfer auserkoren haben.
Zu behaupten, Del Tenneys Zombies hätte mit Startschwierigkeiten zu kämpfen gehabt, wäre in etwa so, als würde man sagen, daß Sebastian Vettel beim Start eines Formel 1-Rennes nicht besonders gut weggekommen ist, während er in Wahrheit den Motor abgewürgt hat. Der bereits 1964 gedrehte Streifen von Autor/Regisseur/Produzent Del Tenney (The Horror of Party Beach) erblickte erstmal nämlich nicht das Licht der Leinwände, sondern landete in der Giftkammer des Filmstudios, im berühmten Regal der unveröffentlichten Filme. Dort fristete er sechs lange Jahre sein unwürdiges Dasein, ehe der legendäre Filmhändler Jerry Gross ihn doch noch zurück ins Rampenlicht holte. Der benötigte nämlich 1970 für das untere Ende einer Double Bill dringend einen geeigneten Film. Gross verpaßte Zombies kurzerhand einen neuen, sensationsheischenden Titel, und das berühmte Doppelprogramm I Drink Your Blood / I Eat Your Skin war geboren. Leider wird in dem Schwarz-Weiß-Streifen weder Haut gegessen (nicht mal ein Stückchen), noch bekommt man ein Blutbad serviert, wie es der Alternativtitel Voodoo Blood Bath vollmundig verspricht. Nein, Zombies orientiert sich am klassischen Konzept vom Untoten als willenloses Werkzeug eines diabolischen Masterminds.
Zombies ist ein recht zahmer, langatmiger Horrorschinken, der schon am Tag seiner Fertigstellung hoffnungslos veraltet gewirkt haben muß. Und doch läßt sich dem Film, sofern man in der richtigen Stimmung ist, einiges abgewinnen. Guy Del Russos an I Walked with a Zombie angelehntes Zombie-Make-Up ist irgendwie cool und sieht aus, als hätte man den Darstellern eine vergammelte Thunfischpizza ins Gesicht gedrückt und über den Matsch dann zwei drollige Glubschaugen geklebt. Die Verwandlung von Mensch in Zombie wurde mit der altbewährten Überblendungstechnik realisiert. Zu Zeiten von The Wolf Man (1941) & Co vermutlich der letzte Schrei, 23 Jahre später aber vollkommen dated. Die rituellen Voodoo-Tanz-Szenen machen einen recht authentischen Eindruck, die zwei großen Explosionen (von Miniaturmodellen) sind hingegen das exakte Gegenteil. Die kläglichen Versuche, das Geschehen mit Humor aufzupäppeln, laden zum Fremdschämen ein, und bei den klischeehaften (und überwiegend unsympathischen) Figuren rätselt man kopfschüttelnd, ob das jetzt ernst gemeint sein soll oder nicht. Positiv anzumerken ist, daß Tenney manchmal eine dichte Stimmung aufbaut, unterstützt vom Voodoo-Getrommel, das nahezu ständig zu hören ist. Freunde von klassischem, angestaubtem Zombiestoff, die Trash-Appeal zu schätzen wissen, können somit bedenkenlos einen Blick riskieren.