Demonlover musste viel Prügel einstecken, den kann ich aber eigentlich gar nicht nachvollziehen. Wer mysteriöse Filme mag und jeden Lynch-Film verschlingt, liegt hier richtig.
Die erste Hälfte des Films ist dann auch sehr geradlinig und linear erzählt. Der Zuschauer hat keine Probleme, der Handlung zu folgen. Das ändert sich aber dramatisch nach dem Kampf zwischen Connie Nielsen und Gina Gershon.
Es scheint fast, so, als ob sich die Charaktere auf einmal aufzulösen scheinen. Jeder hat ein Geheimnis, jeder scheint nicht der zu sein, der er vorgibt. Das ist sicherlich ziemlich verwirrend aber auch ungeheuer spannend. Die Charakterdemontage von Diane, grandios gespielt von Connie Nielsen, die nach ihrer Enttarnung quasi zerbricht ist ein gutes Beispiel für die Polarität der beiden Filmhälften. War Diane in der 1. Hälfte noch eine eiskalte und knallharte Geschäftsfrau, so wird sie in der 2. Hälfte immer mehr zum Opfer ihrer Kollegen, die ungeahnte Charakterzüge offenbaren.
Filmisch gesehen hat Demonlover auch noch einiges zu bieten. Interessante Schnitttechnik und wackelige Kameraführung mit vielen Close-Ups sollen vor allem Realität erzeugen. Die Anime-Pornoszenen und Sado-Maso-Sequenzen sind sehr heftig, aber selbst im Unrated Director's Cut noch unterhalb der Gürtellinie verpixelt, sprich zensiert.
Fazit:
Sehr interessanter Film für Freunde von David Lynch & Co.