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Actionkrimi für den DTV-Sektor, der sich immerhin eigener Geschichte bedient statt sich mit dem Namen als vermeintliches Sequel zu einem ehemaligen Kinoerfolg an den verwirrten Zuschauer anzubiedern; wobei allein das als Merkmal für die Qualität nicht ausreicht, aber schon fast das einzig Erwähnenswerte ist. In der Werbung mit der übriggebliebenen Besetzung aus dem auch schon preiswerten, qualitativ diskutierbaren Tactial Force, namentlich Michael Jai White und Steve Austin für die entsprechende Klientel durch häufiges Auftreten der Beiden und eine gewisse Solidität dahingehend durchaus zufriedenstellend besetzt, stellt sich die Handlung als Fragespiel reihum und diversen Angriffen der Hintermänner und seiner Gefolgsleute auf eben den zu Neugierigen dar. Was wenigstens für etwas Rätsel und etwas Aktion sorgt, wenn dies allzu aufregend dann aber doch nicht ist:

Special Operative James Webster [ Michael Jai White ] ist gerade vom aktiven Dienst in die Heimat zurückgekehrt, als er sich sofort zu weiteren Maßnahmen gezwungen sieht. Kurz nach dem Besuch bei seinem Bruder Walter [ Ken Early ] werden dieser und ein weiterer Freund, Cliff Spencer [ Jon Osbeck ] umgebracht, was den Veteranen bei der Untätigkeit und Nutzlosigkeit der Polizei zu eigenen Taten anspornt. Bald stossen er und sein übriggebliebener Armeebekannter Sam Thorne [ Ian Short als Kapitän Verloddertes Einauge ] auf eine von ganz oben gedeckte Verschwörung inklusive florierenden Drogenhandels, die ihn rasch in die Nähe seines früheren Soldatenkumpans Lt. Ben Ross [ Max Ryan ] und noch schneller in die Aufmerksamkeit des extra für ihn zur Ausschaltung ausgesandten Ray Peters [ Steve Austin ] bringt. Auch die Frauen des Hauses, Walters Lebensgefährtin Sally [ Shyra Thomas ] und James' love interest Kate [ Ashleigh Barnett ] werden in den gegenseitigen Vernichtungsfeldzug hineingezogen.

Zugute halten muss man dem Werk von Regisseur und Co-Autor Kevin Carraway immerhin, dass es die Klischee zur Genüge kennt und diese ohne rot oder sonstwie verlegen zu werden auch fleißig benutzt; in derartiger Hülle und Fülle übrigens, dass es bisweilen wie eine Parodie auf gängige Ware und als versteckte Komödie, eine gar köstliche übrigens wirkt. Manchmal wird dies anscheinend sogar selber von den Filmleuten erkannt, zu offensichtlich ist das Verhalten der Beteiligten und die Reaktion darauf, dass es nur die Möglichkeit des Spielens mit den Regeln und der Sitten der Gattung B-Actionfilm gibt.

Großartig stören tut das Vorhersehbare auf dem Weg zur Antwort deswegen und dieser unfreiwilligen Fröhlichkeit mit den tieferen Ebenen des Zusehens auch nicht. Fühlt es sich doch an wie ein amateurhaftes Jump 'n' Run, Atari 2600, dass man schon öfters durchgespielt hat und man trotzdem zum Zeitvertreib wieder zum Daddeln an wirft und noch einmal von vorne durchläuft. Jimmy streift durch die Strassen der Stadt, stets kältefest mit Mütze und Schal und schicker Lederjacke ausgestattet, mal bei Tag und dann durch ebensolch leere Gebiete wie auch bei Nacht. Im Dunkeln sind die Katzen auch alle grau, hinzukommt dort aber, dass die Nebelmaschine ihren weißen Rauch fotogen durch den Blickwinkel der (angenehm ruhigen) Kamera wirft und sich so zusätzlich in die Waagschale der optischen Eindrücke legt.

Viel zu vermelden an Sinneselementen ist sonst nämlich nicht. Der Film, ein Indie-Projekt, wirkt bisweilen einfarben gehalten, nicht gleich matt, aber irgendwie gedämpft in der Visualität und in der Stärke der Farben zurück auf das auch sonst überhandnehmende spröde Minimum gedreht. Die Stadt, in der man spielt, – gedreht wurde in der Kleinöde Hamilton, Butler County, Südwestohio – ist wie ausgestorben und so großteils anonym, die paar Schergen und andere wenige Statisten von der billigen Ecke weg engagiert und alles keine Schönheiten sind. Was gleichsam für das Mobiliar und die wenigen Schauplätze, oft genauso unbewohnt wirkende 'Familien'häuser oder gleich nur die Innenbüros, wie früher beim Godfrey Ho immer ein und dasselbe karge Vier-Ecken-Zimmer und auch immer mit dem gleichen Outfit der dort Anwesenden, scheinbar also vom gleichen Budget ausgehend und mit dem gleichen Talent und Geschmack aus gewählt.

So richtig Geld in die Produktion floss hier also nicht, vielleicht ging alles für die beiden bekannten Namen auf dem Cover und so der Marketingpropaganda schon drauf. Entsprechend preisgünstig gehalten wird oft geredet und lange um den heißen Brei, dazu aber auch zwischendurch immer mal wieder geprügelt und gekloppt, auch wenn das Gebotene mangels richtiger Gegner bis zum Showdown selber keine Aufregung wert ist und teils selbst da auch ziemlich anfängerhaft, wie vom örtlichen Kampfsportverein um die Ecke und in der Freizeit als Gaudi ausgetestet wirkt. Jai White steuert natürlich seine Präsenz im Spiel als auch die Bewegungen in den Kampszenen, ab und an und selten auch die kleine akrobatische Einlage und sonst aufrechtes Revenge-Verhalten für den Tod seines Bruders, mit dem skrupellosen Erschießen oder anderweitig Töten bereits längst wehrloser Menschen bei.

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