1969: das CIA schickt den Vietnam-Veteran Kidman (Ron Pearlman) nach London um Regisseur Stanley Kubrick zu überreden einen Film über die Mondlandung zu drehen falls Apollo 11 scheitert. Dummerweise übergibt er seinen Geldkoffer dem erfolglosen Bandmanager Jonny (Rupert Grint), der seinen ständig bedröhnten Mitmieter als Kubrick vorstellt…
Die Idee zu dieser irrwitzigen Story resultiert zweifellos aus der nicht verstummenden Verschwörungstheorie, dass die Amis nie auf dem Mond waren und die Fernsehbilder nur ein großer Fake gewesen seien, wohlmöglich inszeniert von Meisterregisseur Stanley Kubrick, der seinerzeit mit „2001 – Odysse im Weltraum“ ( 1968) für Furore gesorgt hatte. In der letzten Szene wird genau diese Frage aufgeworfen und… nicht beantwortet. Davor stehen gut 100 min. turbulente Verwicklungen, wie man es von guten klassischen Komödien gewohnt ist, gepaart mit abgefahrenen Drogenfantasien. In einer wunderbaren, langen Sequenz zieht Kidman, „einen CIA-Agent haut so was nicht um“, lange an der Bong, nicht ahnend, das diese mit Opium gefüllt ist. Die zur Rettung geschluckte Kopfschmerztablette erweist sich als Ecstasy Pille, was den eh schon durch Vietnam traumatisierten Geheimagenten auf einen abendfüllenden Trip bringt, dessen Ausgelassenheit dem Zuschauer Lachtränen in die Augen treibt. Und hier im Swinging London mit seinen durchgeknallten Hippies muss er schnellstmöglich mit einem Bandmanager und einem fetten, tuntigen, deutschen Regisseur die Mondlandung nachstellen, während sich die Apollo Rakete unaufhörlich ihrem Ziel nähert. Dieser Kidman ist eine Paraderolle für Höllenbube Ron Pearlman („Hellboy“ 2004/08, „Pacific Rim“ 2013) mit Maßanzug und strenger Miene, hinter der der Wahnsinn lauert. Kongenial an seiner Seite spielt Harry Potters ehemaliger Sidekick Rupert Grint („Lang lebe Charlie Countryman“ 2013), der nicht nur sein komisches Talent beweist, sondern unheimlich sympathisch rüberkommt.
„Es ist nicht Dein Penis, der mit Dir spricht. Das sind die Pilze!“ Antoine Bardou-Jaquets überdrehtes Filmdebüt erhält viel freundlichen Applaus bei den FFF Nights 2016 im Cinestar Sony Center am Potsdamer Platz. (7,5/10)