Review
von Leimbacher-Mario
9-To-Beiss-Job
„From Dusk Till Dawn“ meets „Mayhem“, „Horrible Bosses“ und „Office Space“ - „Bloodsucking Bastards“ kombiniert seine schon oft gesehenen Versatzstücke und Ideen solide zu einer sehr spaßigen Vampirkomödie mit splattrigen Einlagen, gut aufgelegten Stars und Sternchen, feiner Chemie im Cast und sympathischen Figuren... Was kann man von einem kurzweiligen, flotten Timewaster mehr verlangen?! Wir folgen einem Büroangestellten in seinen langweiligen, unbedeutenden Job. Stress mit der dort ebenfalls angestellten Freundin gibt’s auch noch, die Buddies dort sind alles andere als produktiv oder ehrgeizig. Immerhin erhofft er sich eine baldige Beförderung. Doch anstatt ihm wird ein einstiger Erzfeind vom College neu angestellt und bekommt den begehrten Job. Mist. Aber noch viel mistiger: der charismatische neue Chef ist ein Vampir und verwandelt die Belegschaft, einen nach dem anderen, in seine blutgeilen Untertanen...
„Bloodsucking Bastards“ ist nichts Besonderes. Das weiß er auch. Gerade in letzter Zeit gab es etliche Versionen seiner Prämisse, etwa den ungleich härteren und ernsteren „The Belko Experiment“ (wenn auch ohne übernatürliche Komponenten). Aber genau diese zurückgelehnte Art und sein Wissen, dass man nur kurz und knackig gut unterhalten will über 80 schnelle Minuten, macht diesen Vampirkollegen sehr liebenswert und leicht anzuschauen. Klar hätte man mehr Abwechslung, Kreativität und Härte einbringen können, es gibt viel roten Körpersaft, aber meist nur durch simples Explodieren der saugenden Brut. Doch diese klaren Enttäuschungen macht die flotte Fratze mit wirklich spürbar gut gelaunten, authentisch agierenden Darstellern locker wieder wet. Hier hatten mit Sicherheit alle Spaß am Set. Denn auch die Zeit vor dem Gemetzel unterhält saugut - und das allein durch dumme Sprüche, kleinere Büroscharmützel und skurrile Slackerfiguren, die jeder aus dem eigenen Beruf und Umfeld kennt. Vielleicht/Hoffentlich sind manche von uns diesen sogar näher als den ehrgeizigen Mini-Nosferatus, durch die der Film die ungesunde Ellenbogengesellschaft und Unmenschlichkeit in der aktuellen Wirtschaft verdammt passend entlarvt, ins Komische steigert und auseinandernimmt. Zudem ist Pedro Pascal ein wunderbar fieser Chef und Obervampir, die handgemachten Vampirfratzen passen und Emma Fitzpatrick ist zum Anbeißen.
Fazit: Office Slackers vs. Vampires - amüsant und simpel! Lasst euch von Konzernen und eurem Job nicht aussaugen. Bam Snap!