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Ein Jahr nach dem schrecklichen Versuch der Amerikaner einen eigenen Godzilla Film zu drehen, schlägt Japan nun zurück. 1999 erschien Godzilla 2000 in den japanischen Kinos, ein Jahr später, also passend zum Millennium dann auch in Amerika und Europa. Nun versucht Toho zu zeigen wie ein richtiger Godzilla Film aussehen soll, gelingt es Ihnen das Ansehen von Godzilla zu retten?

Godzilla ist zurück und bedroht erneut die Menschheit, zumindest ist das die Ansicht der Regierung. Doch ein Wissenschaftler versucht, zusammen mit seiner Tochter, Godzilla zu studieren und so seine Angriffe vorher zusehen, damit diese so wenig Schaden wie möglich verursachen. Zeitgleich entdecken einige Forscher unter Wasser eine merkwürdige Gesteinsformation, welche sich als UFO herausstellt und nun neben Godzilla auch Japan bedroht. Kann die Menschheit den Angriff gleich zweier Monster überleben?

Die Geschichte von Godzilla 2000 nimmt keine Gefangenen und ist absolut kurzweilig. Zu keinem Zeitpunkt kommt hier Langeweile auf. Bereits nach wenigen Minuten bekommt man den ersten Vorgeschmack auf den neuen Godzilla und dieser ist absolut so wie man es sich nach dem verunglückten Jurassic Park Godzilla gewünscht hat. Modern aber dennoch altbekannt. Hier hat man nicht versucht alles neu zu machen oder ihm gar ein neues Aussehen spendiert. Man hat die Vorlage einfach nur ins neue Jahrtausend geholt und Godzilla so zu einem neuen Aussehen verholfen. Die Geschichte an sich ist recht ordentlich, muss aber ganz klar den Attacken von Godzilla und später auch dem UFO weichen, aber im Endeffekt ist es ja genau das, was die Fans sich gewünscht haben. Keine langen Reden von Menschen, sondern Godzilla wie er leibt, lebt und zerstört.

Die Schauspieler sind hier wirklich super gewählt worden. Kein Overacting, tolle Charakterzeichnung, besonders des Wissenschaftlers, der Reporterin, welche dem Wissenschaftler hilft und dessen Tochter können überzeugen. Hier wird zudem versucht Godzilla nicht nur als gedankenlose Zerstörungsmaschine zu zeigen, sondern auch das besondere an ihm herauskristalisiert, wodurch man jeden Angriff des Militärs auch mit einem fragenden Auge beobachtet.

Kameratechnisch merkt man hier deutlich, dass man sich verändern wollte. So gibt es Unterwasseraufnahmen von Godzilla zu bewundern, welche allerdings aus dem Computer stammen und zudem eine tolle Aufnahme wie einige Jets Godzilla überholen und man ihn dann im Hintergrund laufen sieht, wodurch die gigantischen Ausmaße von Godzilla noch weiter unterstrichen werden. Ansonsten ist aber alles gewohnte Kaiju Kost. Man blieb hier wirklich seinen Wurzeln treu und das ist nach dem Debakel der amerikanischen Version auch mehr als nötig gewesen.

Musikalisch kommt auch hier wieder der altbekannte Geigenscore, sowie der einschüchternde Orchestralscore von Akira Ifukube zum Einsatz. Man kann diese Songs einfach immer wieder hören und sie passen zu Godzilla wie die Faust aufs Auge. Allerdings muss man auch sagen, dass man sich für diesen Teil einige neue Stücke ausgedacht hat und diese können nicht mit den Klassikern mithalten. Allerdings lockern sie das Geschehen auf und zudem werden Sie deutlich öfter eingesetzt, sodass der ganze Film immer wieder von den Stücken von Takayuki Hattori untermalt wird. Für manche Fans ist dies sicherlich einer der Gründe, warum sie mit diesem Reboot nichts anfangen können. Für sich gesehen passen die Songs allerdings sehr gut zum Geschehen, lassen aber die Bedrohlichkeit der Klassiker stets vermissen. Das ist dann auch eines der kleinen Mankos an dem Score und auch an dem Film per se. Fans erwarten eben das altbekannte und werden dann durch solche Änderungen minimal verärgert. Wenn man allerdings offen für neues ist, dann wird man auch mit diesem Score seine Freude haben.

Das neue Godzilla Kostum haut einen sofort um. Die Stacheln auf dem Rücken sehen so gut aus wie noch nie und auch der Kopf kann begeistern. So und nicht anders muss der König aller Monster eben aussehen. Allerdings gibt, wie vorher schon angesprochen, einige wenige Szenen in denen Godzilla per CGI erstellt worden ist, diese wirken zwar etwas schlechter können aber dennoch überzeugen und nur Fans, die absolut nichts auf Computereffekte geben werden hier sicherlich Grund zum meckern finden. Die Kämpfe sind auch wieder richtig gut geworden. Besonders zum Ende hin, wenn das UFO seine wahre Form zeigt, bekommt man die gewohnte Zerstörungswut zu Gesicht und weiß wieder warum Godzilla der König aller Monster ist. Unterhaltung pur.

Fazit: So muss ein Godzilla Film aussehen. Kein Dinosaurier wie aus dem Jurassic Park, sondern ein durch den Menschen erschaffenes Monster, das sich nun rächen will. Der Film kann während der gesamten Laufzeit sein sehr hohes Tempo halten und wird so nie langweilig. Die Kämpfe sind klasse und die Effekte können auch überzeugen. Gepaart mit dem neuen Score, kann man hier als Godzilla Fan bedenkenlos zugreifen. Auch als Neueinstieg ist Godzilla 2000 sicherlich nicht die schlechteste Wahl und alle die die US Version von Godzilla gesehen haben, sollten sich diesen Film unbedingt mal anschauen um zu sehen wie ein richtiger Godzillafilm auszusehen hat!

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