Godzilla 2000: Millennium ist gewissermaßen der Auftakt für den Godzilla des neuen Jahrtausends. Nachdem ein Jahr zuvor Roland Emmerichs US-Fassung des Monsters befremdlich durch die Großstadt trampelte und auch schon in den 90er Jahren das japanische Original dank pseudo-fortschrittlicher Effekte immer mehr an Charme verlor, muss man als Fan der alten Schule traurig hinnehmen, dass dieser Trend auch bei Godzilla 2000: Millennium so fortgeführt wird. Was bei diesem Film aber noch erschwerend hinzukommt, ist die Rahmenhandlung rund ums magere Monsterringen.
Gleich zu Beginn entsteigt Godzilla kommentarlos dem Meer und wütet grantig in der Stadt Nemuro. So weit so gut, doch dann kommen die unerträglichen Godzilla-Forscher ins Spiel, die glauben, Godzillas Auftauchen habe etwas mit dem seltsamen Meteoriten auf dem Meeresgrund zu tun. Dieser entpuppt sich bald als Ufo und das hat natürlich nichts anderes im Sinn, als die Erde für sich zu beanspruchen. Das Ufo parkt also auf dem Dach des nächstbesten Wolkenkratzers und beginnt die Atmosphäre unseres Planeten nach seinem Bedarf zu verändern und will außerdem auch noch gegen Godzilla vorgehen. Unser Forscherteam (inklusive Kind!) versucht natürlich, genau das zu verhindern, während das kurzsichtige Militär zudem auch noch Godzilla vernichten will.
Godzilla 2000: Millennium wartet gegen Ende dementsprechend mit widerwärtiger Ökobotschaft auf und missfällt außerdem mit einer hanebüchen pseudo-bombastischen Story, in der man nicht einmal davor zurückschreckt, ein Hochhaus zu sprengen, obwohl man weiß, dass sich noch ein Mensch darin befindet. Womit wir schon beim nächsten Problem wären—den Menschen. Den Figuren (verkörpert von durch die Bank austauschbaren Akteuren) wird viel zu viel Screentime zugestanden, was ja noch okay gewesen wäre, hätte man sie nicht so unglaublich blass, nervig und, wie nicht anders gewohnt, hölzern porträtiert. Die Geschichte um das Ufo ist wenigstens zu Beginn einigermaßen spannend, obwohl man sich eigentlich einen Dreck darum schert, dass Fremde die Erde für sich beanspruchen wollen. Was man sehen will ist Godzilla und von dem gibt es leider viel zu wenig. Gegen Ende von Godzilla 2000: Millennium, als aus dem Ufo das Monster Orga entsteht, das wie Godzilla werden will und deshalb mit ihm kämpft, könnte man einen handfesten, ausufernden Zweikampf der Monster vermuten. Doch nach kurzer Zeit und wenig spektakulär ist der Kampf vorüber, wer gewonnen hat, ist sowieso klar und der Film überrascht mit einem offenen Ende, als Godzilla noch in den übergebliebenen Ruinen wütet, während bereits die Ending Credits über den Bildschirm flimmern.
Das ist für einen Godzilla-Fan einfach zu wenig, um zu überzeugen. Die Effekte sind zu gut, um das richtige Trash-Feeling aufkommen zu lassen, aber zu schlecht, als dass man den Film ernst nehmen könnte. Godzilla 2000: Millennium ist nach allen Richtungen ein Schuss in den Ofen. Zu wenig Godzilla, zu wenig Kämpfe, dafür viel zu viel unnötiges Drumherum, das oft nur langweilt oder nervt. Das Menscheln war ja noch nie die Stärke von Godzilla-Filmen. Für Fans ist Godzilla 2000: Millennium der Vollständigkeit halber zu empfehlen, aber insgesamt ist der Streifen doch eher eine Enttäuschung.