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Fünf College-Freunde sind in Alaskas Wäldern unterwegs. Doch aufgrund eines Waldbrands können sie nicht weiterfahren, dann ist auch noch der Sprit alle und die nahe gelegene Tankstelle ausverkauft. Die Freunde suchen in der stillgelegten Blackburn-Anstalt Unterschlupf. Doch diese Nacht soll sich für sie noch zu einem wahren Albtraum entwickeln, denn einer nach dem anderen verschwindet. Die Nervenheilanstalt ist scheinbar nicht so verlassen, wie es den Anschein hatte


Es gibt definitiv Unterkategorien des Horrorfilms, in denen man anscheinend keinerlei innovative Ansätze erwarten darf. Besonders auffällig wird das beim Backwood-Slasher, bei dem sich sowohl die einzelnen Geschichten, die Protagonisten und auch die unzähligen Klischees auf extreme Art und Weise ähneln. Kein Wunder also, das auch "The Blackburn Asylum - Der Nächste bitte"" keinerlei Neuerungen anbietet, sondern stattdessen eben mit diesen altgewohnten Zutaten um die Ecke kommt, die man mittlerweile schon unzählige Male zu Gesicht bekommen hat. Und so bekommt man im vorliegenden Fall die typische und recht dünne Rahmenhandlung geboten, innerhalb der sich die 08/15 Teenager gegenseitig durch logisch kaum nachvollziehbare Handlungen gegenseitig übertrumpfen. Manch einen wird das sicherlich mittlerweile anöden, aber Regisseur Lauro Chartrand arbeitet wirklich mit den notwendigen und wohl bekannten Elementen, um dem geneigten Fan einen doch recht unterhaltsamen Beitrag zu präsentieren.

Dabei wird aber auch echt kein Klischee ausgelassen und zwei hübsch anzuschauende Darstellerinnen und drei pubertierende männliche Jugendliche sind ebenso mit an Bord wie auch die typischen Rednecks. So ergibt sich dann auch ein ziemlich kurzweiliges Intermezzo, wobei man aber dennoch gut 35 Minuten ausharren muss, bis auch ein gewisser Härtegrad in das Geschehen einzieht. Damit fällt die Einführung in die Chose ein klein wenig zu lang aus, dafür entfaltet der Film aber von Beginn an eine wirklich gelungene Atmosphäre, die sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr verdichtet. Auch die vor allem in der zweiten Filmhälfte immer mehr zum Vorschein kommende visuelle Härte kann sich ohne Weiteres sehen lassen, zwar sollte man nicht unbedingt ein Festival an blutigen Passagen erwarten, aber so manche Einstellung fällt durchaus etwas derber aus.

Im Grunde genommen wird einem hier ordentliche und solide Genrekost serviert, in so fern dürfte in dieser Hinsicht der Genre Liebhaber befriedigt werden. Andererseits bleibt eben der besagte Makel, das einem wirklich überhaupt nichts Neues geboten wird und das dürfte den ein oder anderen dann doch ein wenig missmutig stimmen. Wer also Überraschungen, nicht vorhersehbare Wendungen und Innovation erwartet wird keinesfalls auf seine Kosten kommen. Wenn man sich jedoch an einer bekannten Szenerie erfreuen kann kann man bedenkenlos zugreifen. "The Blackburn Asylum - Der Nächste bitte!" macht zu keiner Zeit einen Hehl daraus, das man sich ganz bewusst an Werken wie beispielsweise "Wrong Turn" oder auch "The Hills have Eyes" orientieren möchte, wobei man aber auf keinen Fall an die Klasse der genannten Beiträge heran kommt.

Letztendlich handelt es sich um den handelsüblichen 08/15 Backwood-Slasher, was aber in diesem Sinne nicht zwangsweise negativ gemeint ist. Freunde dieser Filmart werden zufrieden sein, nur sollte man die eigenen Erwartungen von Beginn an in die richtige Richtung lenken. Mir hat das Filmchen jedenfalls Spaß gemacht und auch wenn man absolut nichts Neues geboten bekommt, handelt es sich keinesfalls um Zeitverschwendung.


Fazit:


Nichts Neues an der Backwood-Front, aber ehrlich gesagt war das auch nicht unbedingt zu erwarten. Dafür wartet dieser Beitrag mit einer Fülle von beliebten Klischees auf und zeigt im Endeffekt genau das, was man von ihm erwarten konnte.


6,5/10

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