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Mal wieder geht es um eine urbane keltische Legende, die erst in den USA zu einer solchen wurde und erneut spielt Nicholas Cage einen Professor, der einmal mehr seinen Nachwuchs sucht. Regisseur Uli Edel weiß zumindest, wie das Genre funktioniert, auch wenn es zwischenzeitlich mächtig hanebüchen zugeht.

An Halloween besucht Mike (Nicholas Cage) mit seinem siebenjährigen Sohn Charlie ein Straßenfest. Nach einem Moment der Unachtsamkeit ist Charlie spurlos verschwunden. Knapp ein Jahr nach dem Verschwinden häufen sich Hinweise, dass noch weitere Kinder am 31.Oktober als vermisst gemeldet wurden. Mike bleibt nur wenig Zeit, der Spur zu einer Zwischenwelt zu folgen...

Nach einem Vortrag über den Erlkönig geht es direkt über zu Halloween und den damit verbundenen dunklen Vorzeichen wie einer düsteren Gestalt am Fenster und computeranimierten Aasgeiern, welche teilweise wie Zeichentrickfiguren rüberkommen.
Cage ist immerhin in seinem Element, indem er den engagiert suchenden Vater mimt, der anbei fast seine Ehe zerlegt und sich zwischenzeitlich mit dem ermittelnden Cop anlegt.
Dennoch schürt seine Figur genügend Empathie, um dauerhaft am Ball zu bleiben.

Was folgt, sind die üblichen Abläufe, bis endlich beide Elternteile einsehen, dass hier etwas Übernatürliches im Spiel ist. Spätestens, als ein blinder Obdachloser auf die titelgebenden Schriftzüge verweist und ein Medium wie von Geisterhänden durch den Raum geschleudert wird, lassen die rationalen Erklärungsversuche merklich nach, wobei die Obduktion einer halb verbrannten Leiche sogar Blut fließen lässt und Passagiere massenweise im Linienbus stehen, obgleich noch einige Sitzplätze frei sind. Auch die Regeln der Kinder im Zwischenreich scheinen je nach Gusto zu variieren.

Cage ist jedoch ordentlich bei der Sache und trägt die simple Handlung locker und angenehm zurückhaltend, während eine Veronica Ferres in einer Nebenrolle erstaunlich bodenständig bleibt. Gut sind Lyriq Bent als Cop und Stephen McHattie als Blinder mit paranormalen Wissen, nur Sarah Wayne Callies bleibt als Ehefrau ein wenig blass.
Gleiches gilt für den Score, von dem rein gar keine Passage hängen bleibt.

Das dürfte dem Gesamtwerk auf kurz oder lang auch so ergehen, denn trotz des passablen Unterhaltungswerts bleiben die Schockmomente überwiegend austauschbar und obgleich solider Ausstattung zum Finale kommen die Effekte nur selten über TV-Niveau hinaus.
Das Tempo geht über die Laufzeit von 94 Minuten in Ordnung, doch am Ende präsentiert uns Edel nicht mehr, als einen halbwegs kurzweiligen Mystery-Thriller, dem es letztlich an Raffinesse mangelt.
5,5 von 10

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