Ein Klassiker, ein Pflichtfilm und was weiß ich nicht noch. Prädikate die diesem Ridley Scott Film angehaftet werden. Doch mit all diesen Empfehlungen kann ich mich nicht anfreunden. Weshalb?
Zunächst zum positiven. Harrison Ford spielt als Film Noir ähnlicher Detektiv in einer düsteren Zukunft interessant und ansprechend. Genauso interessant ist die Ausstattung, hier hat man sich einiges einfallen lassen und das Auge wird gefüttert.
Dann folgt allerdings schon das Negative.
Das Auge wird für einige Minuten gefüttert doch selbst einfallsreiche Kameraperspektiven und Licht/Schatten-Spiele wissen nicht weiter zu fesseln. Filmhistorisch und für angehende Filmschaffende sicher eine dankbare Quelle für Kameratechnik doch die Oberfläche bleibt, wie gesagt, nur für wenige Minuten interessant. Es fällt auf das Ridley Scott sich mit der Adaption der Philip K. Dick Kurzgeschichte "Do Androids Dream of Electric Sheep?" ordentlich übernommen hat.
Es ist eine unausgegorene und wenig philosophische Geschichte, wenn sie auf Filmlänge aufgebläht betrachtet wird. So bleiben reizvolle Oberflächen und ein gekünstelter Film der mehr sein will als er wirklich ist. Mit wahrhaft tiefgreifendem und interpretationswürdigem Gehalt á la "2001" kann sich "Blade Runner" in keinster Weise messen. Viel eher könnte "Blade Runner" mit Ridley Scotts "Alien" verglichen werden. Doch für einen atmosphärisch dichten und spannenden Sci-Fi-Film fehlt es ihm an Rasanz und Strenge.
Ein Klassiker der den Weg in mein Filmherz nie geschafft hat.