Vom Umgang mit Immigranten...16.01.2017
Tja, das ist der passende Film zur aktuellen politischen Situation rund um den Globus. Menschen aus Gegenden ohne große Perspektiven wollen in Gegenden mit besseren Zukunftsaussichten. Aber die dort wohnen, die wollen das nicht. Und da kann man seitens der politischen Kaste noch so sehr das Hohelied vom Miteinander singen, es wird immer so sein, daß Fremde nicht unbedingt von allen gern gesehen werden - ich denke da immer an das Sprichwort, daß einem das Hemd näher ist als der Rock. Schwierige Ausgangslage also, die in diesem Film allerdings leider nicht diskutiert wird, denn es geht hier nur um die Meinung eines einzelnen zum Thema illegaler Migration.
Ein Mann, ein Hund, ein Jeep und ein Gewehr auf der einen Seite der Grenze...auf der anderen Seite 14 mexikanische Einwanderer. Das ist die Ausgangslage dieses packenden Wüstenthrillers, der zackzack nach vorne geht, einen famosen Einstieg hat, dann allerhand Unwahrscheinlichkeiten präsentiert und zum Schluß zum Kampf Mann gegen Mann bläst. Gerade die zweite Hälfte des Films, vermeintlich spannender, wird leider zur zeitweise beliebigen Angelegenheit, wenn Superhund und Superflüchtling voreinander weglaufen...Wasser braucht hier keiner, und bei 40 Grad kann man auch dauernd rennen. Egal, die zynische Stimmung des Films reißt es raus, denn über die Motive des Jägers erfährt man nicht viel, außer "das ist mein Land"...und seit heute Trump an der Macht ist und vom Blut der Patrioten faselt, weiß man, daß es in den USA sicher viele geben wird, die angesichts des rüden Tötens von Illegalen hier im Film Beifall klatschen.
Doch wollen wir nicht politisieren... Morgan, bärtig, macht einen guten Job, das Ende ist düster, die Bilder der hitzegeplagten Badlands famos, das Treiben spannend, das Verhalten der Gejagten nicht allzu dumm...doch da man wenig über die Personen an sich erfährt, wird man nicht so sehr involviert, wie es möglich wäre. Auch spannende Klapperschlangenmomente werden recht unbeholfen abgehandelt, sodaß der Film zwar ordentlich gemacht ist, rundum auch druckvoll und packend, aber sehr bruchstückhaft und nicht wirklich nachvollziehbar. Egal, ein fieser kleiner Streifen allemal und als Beitrag zur Flüchtlingsdiskussion sicher den einen oder anderen Kommentar wert...wobei ich die Freigange ab 18 nicht verstehe - 7/10.