Review

kurz angerissen*

Ein Flop von ganz ähnlicher Gestalt wie zuletzt “Seventh Son”: Titelheld mit Mentorenfunktion und ergebenem Lehrling wurschtelt sich überlegen durch wirre Fantasy-Action, die reichlich Fragezeichen hisst. Den Zuschauer verliert Vin Diesel mit seinem omnipotenten Auftreten schnell, auch wenn er einem Kind in einer düsteren Gefahrensituation mal freundlich zuzwinkert und umgeben von schreienden Erwachsenen den Schrecken nimmt. Seine Figur ist also nicht direkt unsympathisch, vielmehr verbirgt sich ihr Zugang hinter Muskeln und meist finsterer Miene - Tatsachen, die mit dem Schauspieler eng verwurzelt sind, aber nie so sehr störten wie hier.

Die vom Hauptdarsteller mit Feuer und Flamme vorangetriebene Produktion (warum auch immer) bietet letztlich mit heißer Nadel gestrickte Hexenmythologie in moderner Umsetzung feil und reiht sich damit nahtlos in eine Reihe mit wenig erquicklichen Gleichgesinnten wie „Brothers Grimm“, „Hänsel und Gretel – Hexenjäger“ oder „Snow White And The Huntsman“, die samt und sonders längst unter ihren schnell alternden CGI-Trümmern begraben sind, wenngleich letzterer gerade mit einer Fortsetzung versorgt wurde – ein Privileg, das auch „The Last Witch Hunter“ in Aussicht gestellt wurde, angesichts des mäßigen Erfolgs aber in angezweifelt werden muss, obwohl ja gerade Diesel als antreibende Kraft in ähnlicher Situation bereits so manches Rad ins Rollen gebracht hat (siehe „Riddick“).

Spezialeffekte und Artdesign scheinen jedenfalls alles zu bedeuten und entlohnen die Mühe kaum mit Substanz (letztlich ja nicht einmal mit besonders ansprechenden Designs), so dass diesmal zu hoffen ist, dass eine potenzielle neue Blubberblasen-Fantasy-Actionreihe gleich im Keim erstickt wird. Originale Stoffe sind eben doch nicht zwangsläufig immer besser als Sequels, und so sollte Diesel sich entweder reumütig weiter als Rennfahrer verdingeln oder gerne nochmal mit risikoreicheren Stoffen wie „Find Me Guilty“ experimentieren.

*weitere Informationen: siehe Profil

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