Franks Bewertung

starstarstarstar / 5

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

27.10.2016
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Review

von Frank Trebbin

Chris kommt aus London nach Paris, um mit seinem Freund Luc und seiner Ex Ludivine seinen Geburtstag zu verleben. Der anstehende Streifzug durch die Nacht endet für die beiden Männer damit, dass Luc in voller Absicht einen Taxifahrer prellt und man nun durch die menschenleeren Straßen flüchten muss, denn der stumme, aber furchteinflößende Chauffeur bleibt ihnen hartnäckig auf den Fersen. Auf dieser Jagd hinterlässt der Mann eine blutige Spur entlang der Seine und das Taxameter läuft immer weiter...

Wie man mit einfachen Mitteln und einem offenkundig stark eingeschränktem Budget trotzdem noch einen visuell überzeugenden Horror- bzw. Action-Thriller hinbekommt, beweist der Franzose Julien Seri mit seinem Hetzjagd-durch-die-Nacht-Film „Night Fare“, der zudem noch mit einer überraschenden Pointe aufwartet, die dazu geeignet ist, den Film entweder uneingeschränkt zu mögen oder gar komplett abzulehnen. Von der Optik her erinnert „Night Fare“ an frühe John-Carpenter-Filme, hier insbesondere an „Assault – Anschlag bei Nacht“, doch irgendwie kommt einem auch die Neon-getränkte Brutalität eines „Maniac“ oder aber die Unnachgiebigkeit eines „Hitcher“ in den Sinn. Es mag sein, dass diese Vergleiche weit hergeholt sind, doch irgendwie fühlte ich mich zumindest ständig an vorgenannte Filme erinnert. Die Story von „Night Fare“ mag zwar recht dünn geraten sein, doch die mythologisierte Auflösung – hübsch stilvoll und passend in einer animierten Sequenz präsentiert – ist quasi das rettende Sahnehäubchen des Plots. Aber, wie gesagt, genau daran werden sich die Geister scheiden und man muss sich als Zuschauer schon fragen, inwieweit man bereit ist, auch einmal etwas abwegige Ideen zuzulassen. Fazit: cool, fesselnd, teilweise unbequem und mit besagter Auflösung sogar recht mutig geraten. Bildformat: 2,35:1. Mit Jonathan Howard, Joanathan Demurger, Fanny Valette, Jess Liaudin u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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