Der Traum aller Egoshooterspieler...06.12.2016
Ein zu Klump geschossener, stummer Mann namens Henry wird in einem Labor zusammengeflickt, flieht von dort mit seiner Frau und versucht, den Urheber all dieser Ereignisse zu finden und zu töten. Dabei bekommt er Hilfe von einem seltsamen Kerl, der ihm Waffen und Schlüssel und Hinweise zuschiebt, um dann zu sterben, aber immer wieder neu aufzutauchen.
Die Story ist gar nix. Gut, das kennen wir aus vielen Actionfilmen der seligen Achtziger und Neunziger, aber hier ist sie noch viel dünner, denn erklärt wird auch nix. Es scheint auch, als handele es sich um eine Art Echtzeitfilm, denn Pausen gibt es nicht, ab und an wird zwar der Bildschirm schwarz, aber die Bewegungen Henrys haben keine gefühlte Unterbrechung. Klingt also ziemlich banal das alles, ist aber dennoch in dieser Form einzigartig und für den Egoshooter-Ungeübten sehr befremdlich und möglicherweise auch schwierig zu erfassen, denn der Film ist komplett aus der Sicht von Henry gedreht. Das wäre an sich nicht so dramatisch, wenn es hier nicht so unglaublich hektisch zuginge.
Man stelle sich die schlimmsten Cuts aus der Bourne-Historie vor, dazu noch die Wackelkamera von Bourne, und das alles aus der Ego-Perspektive. Ist aufgrund des rasenden Tempos des Films zunächst brutal fesselnd und wirklich innovativ, ermüdet den Betrachter aber zusehends und verlangt ihm vieles ab. Wie immer: ich finde es einfach nicht gut, wenn man nicht mehr sieht, wer wen wie sticht/schlägt/ kickt oder erschießt. Andererseits...ich mag Egoshooter, und so vieles aus diesem Spielegenre ist hier auch dabei...Fassadenklettereien, Adrenalinspritzen, Snipermodus...
Gesamtfazit: für die Innovation gibt es viele Punkte, für die öden Fabrikschauplätze Abzüge, Pluspunkte für die Blondinen und die vielen schrägen Einfälle, fettes Minus für die völlige Unübersichtlichkeit und noch ein Minus für die zu dünne Story...trotzdem irgendwie ein geiler Film, aber in Summe nur 7/10.