"Hey Leute, im Kino ist so ein Shooter-Film aus der Ego-Perspektive angelaufen. Habt ihr Bock?"
"Klar haben wir Bock"
Wer kann schon behaupten einen Film namens HARDCORE mit fünf Typen in einem Erotik-Kino gesehen zu haben? (In Vechta lief der nicht im offiziellen Mainstream-Kino!)
Das darf man(n) niemanden erzählen :D
Auf die Plätze fertig los, dachten wohl schon viele vor uns im Kino, aber heute sollte es ganz anders werden.
Zum Film:
Von Null auf Hundert startet HARDCORE HENRY in seinen real gewordenen Albtraum. Er wurde körperlich fast komplett zerstört und wurde nun in eine Art Mensch mit maschinellen Bauteilen geflickt. Kaum wach geworden geht es auch mit einer Turbulenz los, die sich gewaschen hat.
Der Zuschauer wird durchgehend mit Henry's Sichtweise durch alle nur erdenklichen Situationen geführt. Das er auf der Flucht ist und sehr früh, gezwungenermaßen, in die Offensive gehen muss spürt der Zuschauer intensiver als so mancher wohl mag. Man kann die Angst und Verwirrtheit quasi spüren. Ich kann soweit verraten, dass dieses unglaubliche Tempo und die gewollt hektische Kameraführung (GoPro) sich bis zum Ende des Films hinzieht. Es bleibt wirklich nur Zeit zum Atmen.
Natürlich hat man in Zeiten von CALL OF DUTY und Konsorten auch Ego-Shooter-Perspektiven bis zum Abwinken und die Brutalität steigert sich in unermeßliche. Allerdings bleibt gar keine Zeit um schockiert zu sein, da hier Extremsituation auf Extremsituation folgt ohne auch nur die geringste Rücksicht zu nehmen.
Aber genau das ist auch der Grund, weshalb viele nichts mit diesem Meisterwerk anfangen können. Für den Kino-Gewohnheitsmenschen geht es viel zu sehr ab. Man kann nichts auf sich wirken lassen, wie schon erwähnt sind die ultrabrutalen Szenen so schnell wieder vorbei wie sie kamen und einen klaren Roten Faden oder gar eine tiefsinnige Story sucht man vergebens.
Meines Erachtens braucht man sie hier auch nicht, denn Menschen die sich mit Ego-Shootern den Krieg simulieren halten sowieso nicht viel von Geschichte...
Fazit:
Wer sich mal so richtig die Fresse von einen Film polieren lassen will und CRANK noch abgefahrener brauch, ist hier total richtig. Mit der FSK 18-Freigabe kann sich Capelight geschmeichelt fühlen, den an blutigen und grafischen Szenen spart man hier nicht. Allerdings sollte man mit Science-Fiction klar kommen, denn realistisch ist hier nichts sondern ähnelt eher einer Comicverfilmung.
9/10 - denn hier bekomme ich gern auf's Fressbrett - nicht zum letzten Mal ;)